Schicksal, Intrigen und Machtspiele

Spiel der Zeit
von Jeffrey Archer

Bewertet mit 5 Sternen

Geld regiert die Welt, das kann man in diesem Familienepos von Jeffrey Archer auch wieder feststellen.

Harry Clifton wächst mit seiner Mutter und dessen Bruder sowie den Großeltern in einem schäbigen Viertel bei den Hafendocks in Bristol auf, sein Vater verschwand als Harry noch sehr klein war und tauchte nie wieder auf. Onkel Stan ist für ihn lange Zeit ein Vorbild und daher schwänzt er die Schule, um am Hafen zu sein, wo er seine berufliche Zukunft sieht. Seine Mutter muss schwer arbeiten, um die Familie durchzubringen und Harry freundet sich mit Old Jack an, der als Nachtwächter arbeitet und in einem ausrangierten Eisenbahnwagon arbeitet.

Da es viele Leute gut mit ihm meinen und er eine schöne Solostimme hat, bekommt Harry ein Chorstipendiat an einer Eliteschule. Vom ersten Tag an freundet er sich mit Giles Barrington und Al Deakon an, Giles kommt aus reichem Hause, aber das interesiert alle drei Jungen nicht. Harry muss wegen seiner Herkunft und auch weil sein Onkel als Hafenarbeiter ist und im Gefänis saß, viele Demütigungen ertragen. Giles Vater Hugo ist bei Begegnungen mit Harry sehr abweisend und nur Harrys Mutter weiss warum. Hugo möchten seines Sohnes mit Harry um jeden Preis verhindern und Geld dafür hat er genug.

Eine tolle Geschichte, ohne Schnulz und realistisch und flüssig geschrieben entführt uns Jeffrey Archer in das England der Armen und Reichen beginnend 1920. Menschen die kaum eine Chance haben und am Schicksal und der Geldnot fast zerbrechen, sich aber nicht unterkriegen lassen. Es gibt hier auch ein Licht am Ende des Tunnels. Man merkt hier, dass ein Mann diese Bücher geschrieben hat, ich weiss bis heute nicht, welche Haarfarbe Harrys oder Giles Mutter haben, aber das ist auch nicht wichtig. 

Ich konnte kaum aufhören zu lesen und hätte die letzten 200 Seiten schon fast vorbeblättert, so hat mich die Geschichte von Harry gefangen genommen. Nur das Ende fand ich etwas enttäuschen, warum kann ich hier nicht sagen, ohne zu viel zu verraten. Harry hat eine Entscheidung getroffen, die von großer Tragweite auch für seine Angehörigen ist und die ich mir anders gewünscht hätte.

Ich kann es kaum erwarten den zweiten Teil zu lesen.