Rezension

Schicksal nach Rezept

Die Gärten von Monte Spina - Henrike Scriverius

Die Gärten von Monte Spina
von Henrike Scriverius

Bewertet mit 2 Sternen

Toni Andersen hat ihren Mann Leon bei einem Autounfall verloren. Als sie das Angebot erhält für den reichen Unternehmer Max Bror auf dessen Insel Monte Spina als Gärtnerin zu arbeiten, nimmt sie diese Chance zu einem Neubeginn wahr.

Die Gärten von Monte Spina von Henrike Scriverius ist ein Schicksalsroman mit ganz einfacher Rezeptur. Man nehme: eine Frau, einen Schicksalsschlag, eine abgelegene Insel, ein Mann mit Vergangenheit und ein ungeheures Ereignis, das die beiden miteinander verbindet. Genauso wie sich das anhört, liest sich das Buch auch. Allein das Ende wartet mit einer kleinen Überraschung auf.

Henrike Scriverius ist selbst Landschaftsarchitektin, aber die Sprache die sie Toni Andersen sprechen lässt, ist keine blumige. Sehr flapsig kommen die Dialoge daher. Für die Gärten von Monte Spina hätte sie sehr viel kreativen Spielraum. Eine kleine Insel, vorgelagert zu Lanzarote, das schreit ja geradezu nach opulenten Landschaftsbeschreibungen. Aber da hält die Autorin es wohl mit Thomas Bernhard, der Naturbeschreibungen für Unsinn hielt. Dafür lesen wir reichlich über Stringtangas und Nagellack der Sekretärin Louise und von den schlabberigen Shorts und ungezähmten Locken Tonis.

Seichte Unterhaltung, die vor allem im Sommer keine Abkühlung bringt.