Rezension

Schicksalsstunden an der Themse

Das Geheimnis der Themse -

Das Geheimnis der Themse
von Susanne Goga

Bewertet mit 5 Sternen

Die Deutsche Charlotte ist nun, 1894 bereits seit einigen Jahren mit dem Journalisten Tom, der zudem ihr Seelenverwandter zu sein scheint, verheiratet - glücklich eigentlich, wie sie meint. Doch es lastet eine Art Dunkelheit auf Tom, eine gewisse Barriere hat sich seit einiger Zeit zwischen ihnen beiden gebildet und das liegt nicht an ihr. Hat Tom genug von ihr und will getrennter Wege gehen? Eigentlich kann das nicht sein, es spricht zu viel dagegen. Dann hängt es möglicherweise doch an ihrer Kinderlosigkeit, an der er - wie Charlotte befürchtet - ihr die Schuld gibt.

Doch sie finden immer wieder zueinander in ihren geistigen Interessen und so trifft es sich gerade gut, dass Tom beauftragt wird, ein Buch über die Themse zu schreiben, in der das Mythos keine geringe Rolle spielt. Auftraggeber ist sein alter Mentor, ein wirklich schriller Typ. Soweit man das über Figuren aus dem 19. Jahrhundert sagen kann. Tom schlägt Charlotte vor, mitzuarbeiten - sie ist gleich Feuer und Flamme.

Dann findet ein kleiner Junge eine Leiche am Ufer der Themse und irgendwas passt da nicht so richtig zusammen. Hat das etwas mit einem Geheimbund zu tun? Tom und mehr noch Charlotte werden mehr und mehr in die Angelegenheit hineingezogen. Kann es sein, dass ihnen die Themse zum Verhängnis wird?

Ein spannender und aufwühlender Roman, in dem die Autorin Susanne Goga die gesellschaftlichen Verhältnisse der damaligen Zeit stets mit im Blick hat und dieser richtet sich - wie so oft bei ihr - längst nicht nur auf diejenigen, die auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Wie immer sind alle Figuren sehr gut ausgearbeitet. Zudem wird es stellenweise richtig gruselig - wie passend für ein Szenario im spätviktorianischen London!

Ich hatte großen Spaß an der Lektüre dieses Romans und war richtig enttäuscht, als das Buch zu Ende war - das ging mir viel zu schnell!