Rezension

Schlaflos in Frankfurt – Tod. Leben. Lüge. Wahrheit.

Golanhöhen - Marc-Oliver Bischoff

Golanhöhen
von Marc-Oliver Bischoff

Bewertet mit 5 Sternen

Eine Frau aus der Vergangenheit, ein Kind ohne Zukunft und ein Kommissar am Limit. Das schreibt der Verlag und das trifft es auch ganz gut.

Der Kommissar:
Gideon Richter von der Kripo Frankfurt ist gerade Vater geworden. Die Schreiattacken seines Sohnes rauben ihm den Schlaf. Unbewältigte Schuldgefühle aus der Vergangenheit sorgen für Alpträume und die häufiger werdenden Blackouts beängstigen ihn.

Der Fall:
„Golanhöhen“ Frankfurt a. M. – ein sozialer Brennpunkt . Wer hier angekommen ist, lebt ohne Hoffnung. Armut und Trostlosigkeit bestimmen das Leben. Gewalt ist an der Tagesordnung, Suizid ein oft gewählter Ausweg. Doch der vermeintliche Suizid entpuppt sich schnell als Mord. Und die kurz zuvor im Müll gefundene Babyleiche könnte das Kind der Ermordeten sein. Ein komplizierter Fall, der Gideon nahe geht. Zu nahe vielleicht …

Mein Fazit:
Dies ist der dritte Teil der Frankfurt-Trilogie und somit leider auch der letzte. Wieder ist es Marc-Oliver Bischoff gelungen, dem Leser ein brisantes Thema in einen klugen und spannenden Krimi näher zu bringen. Es gibt in der Tat an diesem Buch nichts auszusetzen. Das Thema ist aktuell und interessant, die Handlung schlüssig. Die Personen wirken lebendig und dreidimensional. Der Spannungsbogen passt perfekt. Ein Krimi aus der Oberliga, der locker mit großen Kollegen wie Andreas Franz oder Inge Löhnig mithalten kann. Wenn er nicht sogar besser ist. Interessanter in jedem Fall.

Mir persönlich hat „Die Voliere“ sowohl von der Thematik, als auch von der Emotionalität her, besser gefallen. Aber das ist Geschmackssache und außerdem Jammern auf ganz hohem Niveau.

Wer die Krimis von Marc-Oliver Bischoff noch nicht kennt, sollte es dringend nachholen. Seine Bücher gehörten eigentlich auf jede Bestsellerliste!