Rezension

Schlagzeile: Bomben schlagen in Frankfurt ein

Panic Hotel
von Stephan Knösel

Bewertet mit 3 Sternen

Frankfurt, 2032

Wir schreiben das Jahr 2032 und es ist nun endgültig passiert. Der Krieg ist in Deutschland angekommen und fordert seine ersten Opfer. Eines dieser ist der Sicherheitsmann Gabriel Meyer, als dieser die Familie Theissen in den sicheren Bunker bringen soll.

Seit Jahren wird am Hochsicherheitsbunker unter der Erde von Frankfurt gebaut. Die reichsten der reichsten haben hier ihr Quartier im sogenannten Hotel erbauen lassen. Luxus wo das Auge hinsieht. Große Suiten, Beschäftigungsmöglichkeiten, Restaurants. An nichts soll es den Gründern mangeln.

Auch Familie Theissen ist Teil dieser Gründerfamilien. Zu ihnen gehört die Private Janja, welche als Bedienstete alle Aufgaben einer Fachkraft für die familiären Wünsche und Aufgaben zuständig ist. Die 17-Jährige erzählt aus ihrer Sichtweise welche Geschehnisse im Bunker zu der jetzigen Situation beigesteuert haben.

Ein wesentlicher Bestandteil bei der Wiedergabe ihrer Geschichte ist ihre Beziehung zu Wesley Meyer, der Bruder des verstorbenen Gabriel Meyer. Der junge Mann ist auf den Platz seines Bruders gerutscht und gerät in das schwierige Machtverhältnis unter Erde. Neben der persönlichen Liebesgeschichte der beiden, erfahren wir mehr über den Tod einer Krankenschwester und der schweren Folgen für das soziale Gefüge im Bunker.

Näheres erfahren Sie auf den Seiten 9-357

Wie ein reißerischer Zeitungsartikel sollte für mich das Buch sein. Eine Dystopie welche in einem eingeschränkten Raum stattfindet, ohne die Möglichkeit den Problemen vor Ort zu entfliehen. Der Einstieg war super, da man direkt in das Geschehen geworfen wird dann jedoch im Weiteren Verlauft echt stark nachgelassen hat. Die zwei roten Fäden sind die verschwundene Krankenschwester, was in einem Bunker kaum passieren dürfte und die Beziehung der beiden Hauptdarsteller. Diese war für mich dann, wie für die meisten, zu präsent. Das Problem des Machtgefüges und das die Gründer über alles stehen war auch Bestandteil der Geschichte und flammt auch immer wieder auf, war mir aber schon zu schwach umgesetzt.

Zudem ich gerne mehr über die Möglichkeiten des Lebens im Bunker gewusst hätte. Wir wissen wie die Privilegierten wohnen und wie schlecht im Vergleich dazu die Fachkräfte. Wir wissen wie lange das Fleisch halten soll, aber es fehlt mir die Substanz. Das finde ich bei der Silo-Reihe von Hugh Howey in seinen Details und wie der Bunker funktioniert besser.

Alles in allem ist eine flüssig lesende Geschichte ohne schwierig zu wirken. Stellenweise ist es etwas zäh und flacht aber, aber die Grundidee ist gut geworden, wenn auch nicht stark genug ausgearbeitet. Für zwischendrin ist es aber ein nettes Buch.