Rezension

Schlecht schlecht schlecht

Sommerlicht-Serie, Band 1: Gegen das Sommerlicht - Melissa Marr

Sommerlicht-Serie, Band 1: Gegen das Sommerlicht
von Melissa Marr

Ehrlich gesagt habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut, denn ich liebe Elfen über alles und die Idee, dass sie in unserer Welt wandeln, ohne, dass wir Menschen sie sehen können, hat mich letztendlich dazu gebracht, es zu lesen. Und es war auch nur diese Idee, die mich dazu gebracht hat, das Buch nicht schon nach 10 Seiten wegzulegen, denn ich konnte ihm wirklich absolut nichts abgewinnen.
Zuerst hätten wir da die Hauptprotagonistin, Ashlyn. Mit ihr bin ich absolut nicht warm geworden. Sie ist 17 und verhält sich wie eine kleine pubertäre, notgeile Göre. Und ihre Freundinnen sind genauso schlimm. Sprüche wie "Er sieht jeden Tag geiler aus."(Seite 25) sind nicht nur einfältig und infantil, es gibt auch genug Stellen, in denen ich nur den Kopf schüttelt konnte. Ein nettes Beispiel:
"Klar, aber diese Cousins sind Arschlöcher mit richtig scharfen Bodys. Wenn du schon nichts mit Seth anstellst..." Leslie grinste lasziv. "Ein Mädchen hat schließlich so seine Bedürfnisse, oder? Denk mal drüber nach." (Seite 72)
Allein schon diese debilen Sprüche passen überhaupt nicht zu der Atmosphäre, die die Autorin scheinbar versucht aufzubauen. Es wirkt eher, als versuche sie krampfhaft Ashlyns Welt voll mysteriös und düster wirken zu lassen. Aber das geht voll nach hinten los. Sie lebt eher in einer aufgesetzten und gestellten Mädchenwelt. So kann man auch ihre Gedanken nicht nachvollziehen. Auf der einen Seite sagt sie, dass [Person X] gerade mal einen Kopf größer ist als sie, also recht normalgroß. Ein paar Kapitel weiter meint sie dann, dass [Person Y] EINEN GANZEN KOPF größer ist als sie und es deswegen totaaaal schwer ist, mit ihm zu reden. Voll heftig. Wow.
Außerdem behandelt sie ihren besten Freund Seth, der wirklich alles für die tut, wie Dreck. Sie spielt mit ihm und mimt dann das kleine Dummchen, das das ja gar nicht wollte. Logischerweise verknallt sie sich trotzdem irgendwann in ihn. ABER zum Glück ist da ja noch der Wildfremde, der ihr natürlich gehörig den Kopf verdreht, er ist ja schließlich ein König und hat ausgerechnet diese unreife hohle Nuss dazu auserkoren, seine Königin zu werden. Lustig.
Ihr seht, alle Handlungen und sehr vorhersehbar. Und die Hauptprotagonistin, die so Gefühlvoll wie ein Eimer voll nassem Sand ist, erinnert auch sehr stark an jene recht berühmte Figur aus einem anderen Buch, das zufälligerweise auch ein ähnliches Cover hat wie "Gegen das Sommerlicht".