Rezension

schlechtes Debüt

Das Vermächtnis - Richard Surface

Das Vermächtnis
von Richard Surface

Bewertet mit 1.5 Sternen

Egal, was ihr gelesen habt - es ist KEIN Vergleich zu Dan Brown!

Cover: Schon am Bildschirm hat mich das Cover nicht wirklich umgehauen. Und auch bei näherer Betrachtung finde ich es nicht besonders. Man hat davon einfach schon zu viel gesehen. Schatten, Blut, zerschnittene Buchstaben, Risse... Nix Neues. Man kann den Schatten zwar deuten, aber direkt auf einen Kunst-/"Dan Brown"-Thriller würde ich jetzt nicht tippen. Für meinen Geschmack nimmt der Schatten auch zu viel Fläche vom Cover ein.

Uuund, dafür dass es der erste Thriller von Richard Surface ist, finde ich es etwas komisch, dass sein Name viel größer und auffälliger als der Titel des Romans ist.

Im Endeffekt hätte ich das Buch wahrscheinlich im Laden nicht in die Hand genommen.
 

Inhalt: Die Geschichte spielt in 2003. Gabriels Großvater wird brutal ermordert. Der Grund scheint ein verscholles Kunstwerk zu sein, das Gabriel nun erbt und deswegen nun auf gefährlichen Wegen wandelt.

 

Meine Meinung: Die Leseprobe der ersten Seiten fand ich echt nicht schlecht und es wurde der Vergleich zu Dan Brown gebracht, weswegen ich sehr interessiert war.

Ich bin erst schwer reingekommen bin. Vor allem die Namen fand ich verwirrend und fremd und hatte schon Angst, dass es so weitergehen würde, da ich dann irgendwie verloren gewesen wäre. Zum Glück war dies nicht der Fall und ich bin immer besser reingekommen. Der Stil ist flüssig und man kommt schnell in der Geschichte voran. Manchmal allerdings zu schnell wie ich finde, so à la Leiche gefunden und wieder weg. Bis zum Schluß konnte ich stilistisch gesehen gut durchlesen, nur musste ich oft die Stirn wegen der Geschichte und den naiven Charakteren runzeln. Auch wurde es nicht mal zum Ende hin spannend .Je weiter man kommt, die Geschichte wird einfach nicht besser und strotzt vor Ungereimtheiten. Schade!

Gabriel ist irgendwie naiv und wenn ich nicht gelesen hätte, wie alt er sein soll, hätte ich gedacht, dass er ein Teenager ist – zumindest am Anfang.

Was mich auch sehr stört, sind die wechselnden Zeilenabstände. Ich weiß nicht warum, aber dieses Layout nervt mich. Es ist so, dass ein Absatz einen eigenen kleinen Zeilenabstand hat und der Abstand zum nächsten Absatz dann größer ist.

 

Fazit: Die Sprache ist recht einfach gehalten und wirkt übertrieben. Trotzdem bin ich damit klar gekommen und konnte recht schnell und flüssig lesen. Stilistisch gesehen habe ich schon Schlimmeres gelesen.

Womit ich die größten Problem hatte, waren die Charaktere und die Story. Erstere blieben blass, agierten naiv, wandelten sich von Frankenstein ins Monster und redeten nicht wie im realen Leben. Letzteres war recht abstrus, verwirrend, uninteressant, teilweise vorhersehbar und leider überhaupt nicht spannend. Ich hatte mir etwas ganz anderes vorgestellt - einen Rätselthriller à la Dan Brown, aber es gab weder Rätsel noch Thrill - und Dan Brown kann besser schreiben. Ich bin jetzt auch nicht so der Kunstkenner, aber die Kunst an sich wurde mir hier auch gar nicht näher gebracht oder schmackhaft gemacht, was ich schade finde. Bei Dan Brown wird das so toll verpackt, dass ich richtig Lust bekomme, ins Museum zu spazieren oder mich über jedes erwähnte Kunstwerk zu informieren. Hier liest man nur "aha" - und weiter. Für einen "Kulturthriller" sehr enttäuschend.

Es hat leider nicht ganz so gepasst. Es gab einiges, wo man mehr hätte draus machen können, aber das Potenzial wurde leider verschenkt. Ich bin sicher, dass man bei größeren Verlägen einiges geändert hätte - und das mit Recht! Ich bin mir nicht sicher, ob hier Gegengelesen wurde...