Rezension

Schleppender Anfang, überraschendes Ende

STRAFE - Paula Polanski, Håkan Nesser

STRAFE
von Paula Polanski Håkan Nesser

Inhalt:

„Wenn wir unser Leben Revue passieren lassen, sind wir dann frei von Schuld?

Der Brief kommt überraschend, und er holt den Schriftsteller Max Schmeling aus seiner Komfortzone: einen Gefallen soll er ihm tun, seinem ehemaligen Schulkameraden Tibor Schittkowski, den er seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen hat und den er aus vielen Gründen auch nicht sonderlich gut leiden konnte. Dass er sich auf ein Spiel mit gefährlichem Einsatz einlässt, ist ihm da noch nicht klar...“

 

Meine Meinung:

Da der Schreibstil sehr flüssig ist, bin ich von Anfang an gut vorangekommen. Irritiert hat mich im ersten Moment der Name des Protagonisten „Max Schmeling“, das wurde aber schnell erklärt. Für mich als Hakan Nesser-Erstleserin war auch etwas verwirrend, dass ich nicht wusste, in welchem Land die Geschichte spielt. Es ist mal von Kopenhagen die Rede und die Ortsnamen scheinen häufig skandinavisch zu sein, aber die Namen der Personen muten oft auch deutsch an. Dank Google weiß ich nun aber, dass Hakan Nesser für seine Bücher ein fiktives Land geschaffen hat.

Zu weiten Teilen wird „Strafe“ in der dritten Person aus der Sicht von Max erzählt. Leider wurde ich mich nicht so ganz warm. Nicht weil er mir unsympathisch gewesen wäre, aber ich konnte ihn als Person nicht genug erfassen.

Zu Beginn plätschert die Geschichte so dahin und es dauert ziemlich lange (ca. 100 Seiten von insgesamt 283), bis meiner Meinung nach mal was wirklich Interessantes passiert. Wenn man bis dahin noch dabei geblieben ist, wird es aber richtig spannend.

Die Auflösung ist fast schon genial, wenn auch etwas unrealistisch, aber sowas von unerwartet. Unerwarteter geht nicht, ich wäre nie und nimmer darauf gekommen. Ich kann hier natürlich nichts verraten, nur so viel an alle die das Buch gelesen haben oder noch lesen werden: die erste Alternative.

Fazit:

Wären die ersten 100 Seiten durchhält wird belohnt. Schade, dass es so lange dauert, bis „Strafe“ an Fahrt ausnimmt, bei dem Ende wären wesentlich mehr Sterne drin gewesen