Rezension

Schlimme alte Zeit

1793 - Niklas Natt Och Dag

1793
von Niklas Natt och Dag

Bewertet mit 5 Sternen

Ich bin eigentlich kein Fan von historischen Krimis, doch dieser hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen.
Stockholm ist 1793 eine Stadt im Umbruch, in Frankreich wütet die Revolution und nach dem Mord am König regiert ein korrupter Statthalter das Land, bis der Kronprinz volljährig wird. Überall herrscht die Angst vor einem Umsturz und die Eliten tanzen auf dem Vulkan, während das gemeine Volk im Elend lebt.
Das Buch spielt - wie der Titel schon sagt - im Jahr 1793, doch es ist nicht chronologisch erzählt. Am Anfang steht im Herbst 1798 ein Toter, dem Beine und Arme amputiert wurden und dem Zähne, Zunge und Augen entfernt wurden. Der Stadtknecht Mickel Cardell muss sich um den Todesfall kümmern und er erhält Unterstützung von Cecil Winge, einem lungenkranken Juristen, der dem Tode nahe ist.
Der zweite Teil spielt im Sommer und ist eine Art Briefroman des Feldscherlehrlings Kristofer Blix, währen man im dritten Teil (Frühjahr) die grausame Geschichte der jungen Maja Knapp erfährt. Erst im vierten Teil (Winter) werden alle Erzählstränge zusammengeführt.
Das Buch ist hervorragend geschrieben, die Sprache ist faszinierend und die Spannung wird über das ganze Buch gehalten. Ein Buch, das man kaum aus der Hand legen kann, trotz der vielen grausamen Szenen, die das Leben im Jahr 1793 genau beschreiben. Dahinter steckt viel Recherchearbeit.
Die Sprache ist nur wenig altertümlich, das erleichtert das Lesen.
Ich bin froh, dass ich das Buch trotz der Vorbehalte gelesen habe und empfehle es jedem Krimifan!