Rezension

Schmerz verlangt, gespürt zu werden!

Das Schicksal ist ein mieser Verräter
von John Green

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

"Krebsbücher sind doof", sagt Hazel zu Beginn der Geschichte. Doch genau das ist dieser Roman nicht. Vielmehr ist er eine intensive Reflexion über die großen Fragen des Lebens und Sterbens, ein verführerischer Liebesroman und eine zu Herzen gehenden Komödie. Die 16-jährige Hazel spielt darin die Hauptrolle. Sie weiß, dass ihr nicht mehr viel Zeit bleibt, weil sie Krebs hat. Aber sie will deshalb nicht bemitleidet werden. Lieber vermeidet sie Freundschaften. Bis sie in einer Selbsthilfegruppe auf Augustus trifft. Gus ist intelligent, witzig, umwerfend schlagfertig und er geht offensiv mit seinem Schicksal um: Selbst in düsteren Momenten bringt er die Gruppe zum Lachen. Trotz ihrer Handicaps und Unerfahrenheit - Hazel und Grace verlieben sich ineinander. Sie diskutieren Bücher, hören Musik, gucken Filme und erörtern die Ungerechtigkeit einer Evolution, die Mutationen wie sie zulässt. Als Hazel Gus anvertraut, dass ihr größter Wunsch ist, den Autor ihres absoluten Lieblingsbuches kennenzulernen, macht Gus ihren Traum wahr: Gemeinsam fliegen sie nach Amsterdam.
Von ihrem unvermeidlichen Ende wissen sie, dass sich die Liebe unter allen Umständen lohnt, und dass sie das Leben bis zum letzten Tag feiern wollen.

Zunächst war ich sehr skeptisch, als ich das Buch in den Händen hielt. Ich selbst habe auch einige Krebsfälle in der Familie und befürchtete, dass das Buch einfach nur aus Profit geschrieben worden wäre. Da ich davor aber schon Werke von John Green gelesen hatte, wusste ich, was für einen vorsichtigen und zugleich emotionalen Schreibstil er hatte, weshalb ich mich entschied, dieses Buch zu lesen.
Und ich kann nur sagen, dass ich es nicht bereue!
Jeder Charakter wächst einem ans Herz und man leidet mit den Protagonisten.
Allerdings ist es nie überaus dramatisch geschrieben, beinahe ein wenig nüchtern, was das alles sehr angenehm und reflektiert macht. Am schönsten finde ich auch, dass sich die Charakter selbst nie bemitleiden und dennoch ihre Hoffnungen und Träume ausleben.
Allein diese Einstellung hat mir schon immer sehr viel gegeben. Dieses Buch hab ich in Etappen gelesen, was für mich sehr untypisch ist.
Doch dieses Buch bietet einfach so viel, dass man seine Vielfalt nur erfassen kann, wenn man sich auch wirklich die Zeit dazu nimmt.
Dementsprechend viele wunderschöne Zitate gibt es auch. Ich habe mir noch nie aus einem Buch so viel rausgeschrieben wie aus diesem.

Green schafft es einfach, das Herz ganz für sich einzunehmen und einen zu Tränen zu rühren. Ich bin kein Mensch, der schnell beim Lesen weint, auch wenn es noch so emotional und traurig ist, aber hier hat er es einfach geschafft. Man muss einfach mit den Charakteren leiden, weil sie alle so authentisch sind.
Ich selbst muss auch sagen, dass ich mich durch dieses Buch selbst verändert habe, einfach weil es einem so viele Anreize bietet. Man sieht das Leben und vor allem sein eigenes Leben danach mit ganz anderen Augen.

Insgesamt lässt sich also sagen, dass ich jedem nur dringend empfehlen kann, dieses Buch zu lesen. Vor allem wenn man den Film gut fand. Denn auch wenn der Film super ist, so kann er es dennoch nicht so wunderschön und perfekt auf den Punkt bringen, wie John Green es schafft.
Ein wunderschönes zu Tränen rührendes Buch, von dem ich noch lange zehren werde. Es hat mein Leben wirklich bereichert! :)