Rezension

Schmerzhaft schön

Sieben Minuten nach Mitternacht - Patrick Ness, Siobhan Dowd

Sieben Minuten nach Mitternacht
von Patrick Ness Siobhan Dowd

Bewertet mit 4 Sternen

Sieben Minuten nach Mitternacht erscheint das Monster. Aber Conor fürchtet sich nicht vor ihm. Das Monster beginnt, ihm Geschichten zu erzählen. Für Conor ergeben sie keinen Sinn. Er will einfach nur, dass man ihn in Ruhe lässt. Alle verhalten sich komisch ihm gegenüber, seit seine Mutter "in Behandlung" ist. Seit seine Alpträume begonnen haben. Seine Mitschüler und auch die Lehrer tuscheln über ihn. Ständig fragen sie, ob alles in Ordnung sei. Und nun will auch noch das Monster etwas von ihm: eine Geschiche. Was sollte Conor schon erzählen? Seine Mutter wird gesund werden. Sie bekommt Medikamente. Sie braucht nur Zeit. Aber das Monster kommt immer. Sieben Minuten nach zwölf.

Sehr schön geschrieben und atmosphärisch illustriert. Die Geschichte ist traurig, die Wut von Conor schmerzlich nachempfindbar. Ich bin selber Mutter und habe beim dem Buch geweint, weil es mir so nahe ging. Für Leser wie mich, die - zum Glück - keine ähnlichen Erfahrungen machen mussten/müssen, ist das Buch irgendwie auch beängstigens, da immer die Befürchtung da ist, dass man sich irgendwann selber in dieser Situation befindet. Dennoch ist es tröstlich, da man die Wahrheit in dieser Geschichte erkennt. Dass viele Empfindungen genau so sein werden, wie es beschrieben wird. Und dass man Rettung finden kann. 

Sehr schön und einfühlsam.