Rezension

Schmerzhafte, gefährliche Suche nach Viola

Violas Versteck
von Marc Raabe

Bewertet mit 5 Sternen

Der Berliner Polizist Tom Babylon sucht seit 23 Jahren seine Schwester Viola. Obwohl sie beerdigt wurde, glaubt er nicht an ihren Tod. Das ist das Hauptthema seit dem 1. Band „Schlüssel 17“. Er ist überzeugt davon, dass sie lebt. Nachdem er in seinem Elternhaus ein Foto findet, dass wahrscheinlich die erwachsene Viola mit ihrer Tochter zeigt, finden seine Vermutungen neue Nahrung. Wo kann er sie nur finden?

Es beginnt mit einem aufregenden Prolog in einer Berliner U-Bahn-Station. Die grausamen Szenen, die mit dem Tod dreier Menschen enden, werden sich erst nach und nach erschließen. Dazwischen erlebt man Tom mit Amnesie in einer Londoner Klinik und Sita Johanns in einer abgeschiedenen Psychatrie in den Allgäuer Alpen. Wechselnde Zeitsprünge und Perspektiven machen die Handlungsstränge unfassbar spannend.

Die Erzählstruktur ist äußerst komplex und das von Beginn an. Um das Geschehen umfassend zu verstehen, empfehle ich alle Bände gelesen zu haben. Natürlich läßt sich der Thriller auch alleinstehend lesen, aber die vielen Feinheiten um die Entwicklung der zahlreichen Figuren fehlen dann. Ich finde es genial, wie der Autor die Fäden der Handlung vereinigt und seine lebendigen Charaktere in einen logisch nachvollziehbaren Kontext bringt. Sie bleiben in meiner Erinnerung. Sehr gerne würde ich Tom Babylon, Sita Johanns, Bene Czech in einer weiteren Folge begegnen. Es gäbe noch so viel zu erzählen!

Fazit:
Danke für die sehr unterhaltsamen Lesestunden. Es waren nicht viele, trotz der 624 Seiten, weil es so atemlos spannend war.
Ich mag den klaren, treffenden Schreibstil Marc Raabes, die gut gesetzten Dialoge.
Ein genialer Thriller, der immer dicht am Geschehen bleibt und die Spannung stets aufrecht erhält bis zum Finale.
Der vermutlich letzte Thriller der Reihe (wäre sehr schade!) erfüllt wie schon die drei Vorgänger alle Ansprüche, die ich an dieses Genre stelle.

Ich gebe meine Empfehlung für alle Thrillerfans. Ganz klar und eindeutig: Fünf von fünf Sternen!