Rezension

Schmetterlingseffekt

Drei Tage und ein Leben
von Pierre Lemaitre

Bewertet mit 5 Sternen

Nicht der Flügelschlag eines Schmetterlings löst hier eine Katastrophe aus, sondern ein Hund, der angefahren und anschließend anstatt von seinem Besitzer zum Tierarzt gebracht von diesem erschossen wird. Den 12jährigen Antoine stürzt dies in ein schreckliches Gefühlschaos, war der Hund doch sein treuer Begleiter und bester Freund. Außer sich vor Trauer schlägt Antoine um sich und erschlägt dabei den 4jährigen Nachbarsjungen Rémy mit einem Ast. Um seine Tat zu vertuschen, versteckt er die Leiche des Jungen. Eine großangelegte Suchaktion beginnt. Antoine ist sich sicher, dass er bald als Täter entlarvt wird und erleidet Höllenqualen. Er erwägt zu fliehen oder sich umzubringen.

Sturm Lothar, der im Dezember des Jahres 1999 über Westeuropa fegt, kommt ihm zu Hilfe, denn er verwüstet Antoine und Rémys Heimatort und verwischt Spuren. Der Mord  ist auch Jahre später noch unaufgeklärt, doch die Angst vor der Entdeckung hängt wie ein Damoklesschwert über Antoines Leben.

Antoine hat mittlerweile Medizin studiert und eine Frau getroffen, die er heiraten möchte, da führt ihn das Schicksal zurück in seinen Heimatort und er erkennt, dass die Tat von damals sein Leben immer noch grundlegend beeinflusst...

Drei Tage und ein Leben ist ein außergewöhnliches Buch, wortgewaltig und intensiv. Von mir eine klare Leseempfehlung.