Rezension

Schnell abgehandelter Fall in ländlicher Idylle

Bunburry - Nur das Schaf war Zeuge - Helena Marchmont

Bunburry - Nur das Schaf war Zeuge
von Helena Marchmont

Bewertet mit 2.5 Sternen

Im idyllischen Bunburry gibt es eine neue Attraktion: Der ortsansässige Neil Walker bietet ein Survival-Camp an, um insbesondere verwöhnten Städtern das Landleben nahe zu bringen. Doch einer seiner Teilnehmer stürzt nachts in einen Steinbruch und stirbt. Die Polizei geht von einem tragischen Unfall aus, doch die junge Polizistin Emma sowie das Bunburry-Trio rund um Alfie, Liz und Marge sind sich dessen nicht so sicher: Neil ist als sehr verantwortungsbewusst und vorsichtiger Lagerleiter bekannt und hätte seine Teilnehmer niemals in Gefahr gebracht. Um die Wahrheit herauszufinden nimmt Alfie selbst am Survival-Camp teil – und ist als unerfahrener Indoor-Fan absolut prädestiniert für Undercover-Ermittlungen inmitten von Schafen, Druiden und rauer englischer Natur.

Bei „Bunburry – nur das Schaf war Zeuge“ handelt es sich um die achte Folge der britischen Cosy-Crime-Serie rund um das Bunburry-Trio von Helena Marchmont. Auch ohne Kenntnis der Vorgängerbände war der Einstieg problemlos möglich. Viele Informationen, von denen nicht alle notwendig waren, wurden während der Geschichte kurz erwähnt, um Neueinsteiger wie mich abzuholen. Auch wurde ein neuer Handlungsstrang eröffnet, welcher in den Folgebänden sicherlich präsenter sein wird, da er hier nur eingeleitet, aber nicht mehr weiterverfolgt wurde.

Das Cover spiegelt dem Leser eine heile ländliche Idylle vor und  beim humorvollen Titel musste ich Schmunzeln. Leider wurden bei beidem meine Erwartungen nicht erfüllt, da Schafe eigentlich nicht wirklich eine Rolle im Buch spielen. Cover und der Titel versprechen also mehr, als das Buch geben kann – schade!

Den Schreibstil Helena Marchmonts fand ich hingegen sehr unterhaltsam, da das Buch flüssig und humorvoll geschrieben ist. Insbesondere der britische Humor Oscar de Linnets war einfach nur köstlich! Ebenfalls wurde die entschleunigte, ländliche Atmosphäre Bunburrys gut dargestellt. Das Bunburry-Trio mag sehr sympathisch und vertraut miteinander sein, allerdings gab es doch sehr viele Protagonisten für wenige Buchseiten, so dass ich zwar nicht durcheinandergekommen bin, aber auch nicht das Gefühl hatte, irgendeinen Person wirklich kennengelernt zu haben. Auch hat das berühmte Bunburry-Trio sehr wenig zur Aufklärung des Falles beigetragen.

Des Weiteren empfand ich das Buch mit nur 116 Tolino-Seiten als extrem kurz. Dementsprechend schnell war der eigentliche Fall dann auch abgehandelt, gerade zum Ende hin musste noch viel Story auf wenigen Seiten untergebracht werden – sehr zum Leidwesen des Inhalts. Die Aufklärung des Falles war zwar im Ganzen schlüssig, aber für meinen Geschmack etwas zu einfach und unspektakulär. Ich war enttäuscht vom eigentlichen Inhalt.

Insgesamt war „Bunburry – nur das Schaf war Zeuge“ eine nette, kurzweilige Geschichte, die mich aber keinesfalls vom Hocker gerissen hat.