Rezension

Schnell, brutal, spannend

Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken - Sabaa Tahir

Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken
von Sabaa Tahir

Bewertet mit 4 Sternen

4 von 5 Punkten

Laia hat durch das Imperium alles verloren. Ihre Eltern, ihre Großeltern und ihre Schwester. Nun wurde sie auch ihres Zuhauses beraubt und ist auf der Suche nach ihrem Bruder, der von den Masken ins Gefängnis gesteckt wurde.

Dort, so weiß man, werden die Insassen oft bis zu ihrem Tode gefoltert. Laia ist bereit alles zu geben, um ihren Bruder zu befreien.

Elias hingegen ist auf der anderen Seite. Er wurde von Imperium als Maske ausgebildet. Er ist gefährlich, gut in der Ausübung seiner Waffen und er führt bedingungslos alle an ihn gestellten Forderungen aus. Und doch, Elias hat dieses Leben nicht gewählt und versucht mit aller Kraft frei zu sein. Ein Wunsch, den er mit seinem Leben bezahlen könnte.

 

Für mich war „Elias & Laia – Die Herrschaft der Masken“ von Sabaa Tahir eine kleine Überraschung. Zwar habe ich zu Beginn bereits die Leseprobe zum Buch gelesen, trotzdem war ich von der Schnelligkeit, aber auch von dieser ganz eigenen Welt gefesselt.

Laia lebt in einer Welt, die alles andere als einfach ist. Sie gehört zu einer der unteren Schichten, ist der Willkür und dem Wahnsinn ausgeliefert und hat keine Chance, als ihr Zuhause überfallen wird und die Maske ihr, in der Nacht, die Großeltern nimmt.

Für mich zeigte hier der Schreibstil von Sabaa Tahir ganz deutlich die immer gegenwärtige Bedrohung, aber auch die Ängste der Protagonisten auf. Sie lässt uns den Mut, aber auch die Verzweiflung deutlich spüren und setzt uns mitten in dieser Welt aus. Eine sehr fesselnde und unterhaltende Art, Geschichten zu erzählen.

Laia und Elias waren hier sehr gut beschriebene Protagonisten, zu denen wir Leser schnell eine Beziehung aufbauen können. Beide sind für uns offen, das heißt, man kann Handlungen verstehen, bekommt ein Gefühl für ihr bisheriges Leben und hofft auf etwas besseres.

Dabei waren die Positionen von Laia und Elias verständlich, gleichzeitig hofft man auf eine Wendung und ein Miteinander, auf das ich hier nicht eingehen möchte, denn schließlich soll jeder das Buch selber lesen.

Aber, im Gegensatz zu den meisten komplett begeisterten Lesern, habe ich auch etwas zu bemängeln. Die Geschichte ist schnell, brutal und spannend, trotzdem konnte sie mich stellenweise nicht zufriedenstellen. Ich hatte kleine Durchhänger beim Lesen, da es mir noch etwas schneller hätte gehen dürfen.Gerade Elias Mittelteil war für mich zu ausführlich und nicht spannend genug. Er hatte hier zwar seine Aufgaben und diese waren auch gut umschrieben, aber es fesselte nicht so sehr, wie ich es mir gewünscht hätte.

Trotzdem ist dies nur ein ganz kleiner Abzug, den niemand vom Lesen abhalten sollte. Ganz im Gegenteil! Ich bin im Ganzen sehr angetan von diesem Buch, bei dem ich hoffe, dass es hier mindestens eine Trilogie geben wird.

Auch die Erzählwechsel zwischen Laia und Elias machten Spaß und unterhielten sehr gut.

Mein Fazit:

„Elias & Laia – Die Herrschaft der Masken“ überzeugt mich zum großen Teil und wird ganz sicher seine Fangemeinde haben.

Für mich der Beginn einer (hoffentlich) spannenden Reihe, die ich gerne weiterhin verfolgen möchte.