Rezension

Schneller, härter, besser - das Ende?

Lazarus - Lars Kepler

Lazarus
von Lars Kepler

Bewertet mit 5 Sternen

Auf dieses Buch des Autorenpaars Lars Kepler war ich schon sehr gespannt, weil ich die Vorgänger alle sehr mochte. Joona ist eigentlich eher ein Antiheld, aber gerade das mag ich so an ihm – seine Traurigkeit, seiner Düsternis. Die Reihe des schwedischen Ehepaars Alexandra und Alexander Ahndoril folgt der skandinavischen Tradition und passt herrlich in dieses Genre. Seit dem ersten Wallanderkrimi stehe ich auf diese nordischen Krimis und Thriller, die immer ein bisschen lakonisch, melancholisch und trotzdem auch lebensfroh und vor allem so unterhaltsam und spannend sind.

Wie bereits in den Vorgänger geht es auch hier direkt in die Vollen. Zartbesaitete sollten besser nicht zu Lars Keplers Büchern greifen. Hier muss man einiges vertragen können, um weiterlesen zu können. Die Grausamkeit ist nicht immer leicht auszuhalten – vor dem Schlafengehen sollte man eher was anderes lesen. Gleichzeitig ist dieses Buch aber schneller, härter und besser als die anderen sechs Bände um Joona Linna. Er wächst hier über sich hinaus, um seinen verhassten Gegner endlich zur Strecke zu bringen. Gut gefallen hat mir an diesem Buch auch, dass Saga Bauer, seine Kollegin und Mitstreiterin, einen deutlich größeren Anteil im Buch bekam. Sie ist eine unglaublich tolle Romanfigur, die mich immer wieder beeindruckt. Zugleich stark und schwach, mutig und traumatisiert, ein Mensch, der gegen das Böse und für die Guten kämpft. Genau wie Joona.

Wer die Vorgänger mochte, wird hier begeistert sein. Wer die anderen Bücher noch nicht kennt, sollte diese vielleicht besser zuerst lesen, um die Hintergründe und auch Joonas Handeln besser zu verstehen. Lesenswert ist dieses Buch aber auf jeden Fall! Aber Achtung! Es ist sehr düster, gerade im letzten Drittel und die Ereignisse werden auch nicht jeden erfreuen. Ich persönlich habe mich gefragt, ob das das Ende der Reihe war.