Schnelllebige Geschichte einer jungen Frau in Casablanca
Der neue Roman ,,So reich wie der König'' von Abigail Assor spielt im schönen Casablanca in Marokko.
Sarah, die junge Protagonistin des Romans, lebt in Casablanca unter sehr schwierigen und ärmlichen Verhältnissen; sie träumt davon, zu den Reichen und den Beliebten zu gehören, und macht auch nicht vor gewagten Schritten halt, um an ihr Ziel zu kommen. Sie beginnt, sich an Driss, einen älteren Jungen einer Clique, ranzumachen, da man ihm nachsagt, so reich wie der König zu sein.
Die Geschichte ist sehr schnell erzählt, es geschieht sehr viel auf einmal; als Leser bekommt man einen schnellen Einblick in das Leben von Sarah. Ihre Weltanschauungen machen sie vielleicht als Charakter für den Leser nicht sympathisch, aber man kann ihre Motive und Wünsche teilweise nachvollziehen, was sie nicht unsympathisch macht. Es ist interessant, aus ihrer Sicht einen Blick auf das Casablanca der 90er Jahre zu erhaschen; man lernt als Leser auch viel über die islamische Kultur und das Leben in Marokko kennen.
Dabei gibt es viele Fakten, die mich sehr erstaunt haben: das man sich zum Beispiel nicht in der Öffentlichkeit küssen darf, ohne nach Hochzeitspapieren gefragt zu werden. Oder alleine als Frau in manche Restaurants nicht hereingelassen wird.
Der Schreibstil ist mit der schönste Aspekt des Romans. Wie gesagt muss man die Vagheit und Schnelligkeit des Romans mögen; es gibt viele Charaktere, die man aber nur oberflächlich und pointiert kennenlernt, mir ist auch Sarah immer noch ein großes Rätsel, weil man viele Dinge aus ihrer Vergangenheit oder über ihre Familie nicht mehr erfährt... Dabei ist der Schreibstil (wie schon in anderen Rezensionen gesagt) sehr poetisch und sprachgewaltig, mir hat es als Abwechslung zu sonst sehr fantasievoll beschriebenen Büchern sehr gefallen.
Ich möchte nicht zuu viel über das Ende verraten, aber es lässt sehr viel Interpretationsspielraum und die Geschichte wird mich definitiv noch länger beschäftigen.