Rezension

Schnelllebige Geschichte ohne Tiefgang

Lindy Girls -

Lindy Girls
von Anne Stern

Bewertet mit 2 Sternen

Lindy Girls führt uns in die Welt von Wally Kaluza und ihrer Tanzgruppe, den ‚Lindy Girls‘, die sich 1928 zusammenfinden, um die Tanzklubs Berlins zu erobern. 

Anne Stern schafft es mit Lindy Girls die Atmosphäre der damaligen Tanzklubs aufzufangen und zu verbreiten, dennoch konnte mich die Geschichte nur in ihren Ansätzen überzeugen.

Lindy Girls erzählt die Geschichte von einer Tanzgruppe, der Trainerin Wally und ihren acht Tänzerinnen und weiteren Frauen und Männern. Diese Geschichte/n bekommen wir auf knapp 350 Seiten in sieben Perspektiven und über vier Monate erzählt, was ein tiefgründiges Erleben einer Perspektive kaum möglich macht. Schade, denn die Charaktere sind so interessant gestaltet, dass ich sehr gerne mehr von ihnen erfahren hätte, insbesondere Alice und Wallys Background konnten mein Interesse wecken und haben dabei auch die Tanzgruppe fokussiert. 

Lindy Girls kratzt jedoch nur an der Oberfläche und peitscht uns schnell durch die Geschichte der damaligen Zeit, die Umgebung wird deutlich detaillierter umschrieben als die Lebensgeschichten der Figuren und ihr Erlebtes bleibt eher eine Randnotiz. 

Wer wie ich auf einen Roman hofft, der das Erleben weniger Hauptfiguren tiefgründig beschreibt, der dürfte am Ende nicht ganz so glücklich sein. Ich bin mir jedoch sicher, dass jeder der auf eine schnelllebige Geschichte, mit der Atmosphäre des Swings und dem Aufleben der 1920er Lust hat, bei Lindy Girls genau richtig ist.