Rezension

Schnörkellos und etwas sperrig

Die Wunder
von Elena Medel

Bewertet mit 3 Sternen

María und Alicia, Großmutter und Enkelin, verrät uns die Buchbeschreibung und nimmt damit auch das Geheimnis, das dieses Buch bietet. Wir wissen nämlich lange nicht, wer sie sind, diese beiden Frauen, eine jung, eine alt, keine hatte es leicht. Dieses Rätsel hält einen lange bei der Stange, auch wenn der Text etwas zäh ist.

In vielen Rückblenden erfährt man vom Leben der beiden, von ihren Familien, von Schicksalsschlägen, Fehltritten, und wie sie damit umgehen, vom Leben in Madrid und von Spanien im Umbruch.
Das ist eine spannende, leidvolle Geschichte, die mich trotzdem nicht packen konnte. Ich bin mit dem sehr nüchternen, sprunghaften Erzählstil nicht warm geworden.

Zahlreiche Namen und Figuren sind zu verdauen, von denen nur wenige zum Plot beitragen. Lange Monologe und trockene Dialoge wirken zäh, selbst wenn eigentlich Berührendes erzählt wird.

Dieses Buch kann ganz sicher berühren und bereichern, hat Tiefe, Ideen und erzählt eine ungewöhnliche Familiengeschichte. Es ist wohl einfach nicht jederfraus Geschmack. Mir war es zu sperrig und schnörkellos.