Rezension

Schockierende Autobiographie

Befreit - Tara Westover

Befreit
von Tara Westover

Bewertet mit 5 Sternen

‚Befreit‘ ist Tara Westovers Autobiographie. Tara Westover wuchs in einer mormonischen Familie in Idaho auf. Ihr Vater ist auf Grund einer bipolaren Störung paranoid und sieht den Staat als Feind an, der nur Lügen verbreitet und den Kindern bereits in der Schule eine Gehirnwäsche verpasst um sie vom Glauben abzubringen. Aus diesem Grund nimmt er Taras ältere Brüder aus der Schule, die jüngeren Geschwister inklusive Tara gehen erst gar nicht dorthin. Die Eltern geben den Kindern sporadischen Hausunterricht, oftmals entfällt dieser jedoch zu Gunsten der gefährlichen Arbeit auf dem Schrottplatz. Es kommt dabei oft zu schweren Unfällen, da die Eltern jedoch Ärzten misstrauen, werden die Verletzungen auf dem heimischen Sofa von der Mutter mit Kräutertinkturen und Homöopathie behandelt. Bis Tara irgendwann beschließt, dass sie aufs College gehen möchte und ihre Bildung selbst in die Hand nimmt.

Die Geschichte von Tara und ihrem Weg zu einem Doktortitel an der Universität von Cambridge ist wirklich unglaublich. Teilweise sind die Geschichten die sie erzählt und die Zustände in ihrem Elternhaus so schockierend, dass man sich beim Lesen denkt, dass es sich um Fiktion handeln muss. Dennoch ist es ein Buch, das Hoffnung geben, kann. Egal in was für Zuständen man aufwächst, mit viel Willenskraft und harter Arbeit ist es möglich auszubrechen und seinen eigenen Weg zu gehen. Gut fand ich in dem Buch auch, dass Tara auch vor Augen hält, dass sie für ihre Bildung große Opfer bringen musste. Dennoch war ihr die Ausbildung wichtig genug um trotz großer Widerstände immer weiter zu machen. ‚Befreit‘ ist eine klare Leseempfehlung und eine Autobiographie, die sich oft mehr wie ein spannender Roman liest. Man will das Buch nicht mehr aus der Hand legen.