Rezension

Schockierende Jagd nach Gerechtigkeit

Der erste Tote -

Der erste Tote
von Tim MacGabhann

Bewertet mit 5 Sternen

"Der erste Tote" ist ein gelungenes Erstlingswerk und zieht einen schon mit seinem Cover in seinen Bann. Die Farben und Motive sind ein wahrer Hingucker und lassen einen wirklich neugierig nach dem Buch greifen. Der Schreibstil ist fast genauso hypnotisierend. Die bildhafte und bildgewaltige Sprache, die direkt, offen und so kaltschnäuzig ehrlich ist, wie man es selten liest, nehmen den Leser mit in die düsteren und dreckigen Straßen der Vororte Mexikos und mit hinein in das üble Treiben der Narcos, Großkonzerne und Korruption innerhalb der Behörden, die eigentlich für Sicherheit und Ordnung sorgen sollen.
Die Protagonisten, Andrew und Carlos sind einem gleich sympathisch. Ihre eigentliche Story, die sie als Journalist und Photograph recherchieren sollen, erhält einen kleinen Dämpfer, als die beiden mit ansehen, wie die Polizei die Leiche eines ermordeten Studenten verschwinden lassen. Bei der Aktion Blut geleckt, geht Carlos der Sache alleine weiter nach, was verhängnisvolle Folgen hat. Nun steht Andrew allein da, seines Freundes auf brutale Weise beraubt und versucht die Wahrheit ans Licht zu bringen. Für Carlos und alle anderen unschuldigen Opfer. Ein übles Katz und Maus Spiel beginnt, dass auch Andrew's Leben in Gefahr bringt. Wird er es schaffen, die dunklen Geschäfte und Machenschaften, die sich hinter den Konzernen und in den Reihen der Behörden verbergen, aufzudecken?
Ihr solltet das wirklich herausfinden. Das Buch ist mit seiner düsteren und gehetzt wirkenden Atmosphäre ein wirklich genialer Thriller mit Gänsehautgarantie. Selbst als Leser bekam ich öfter das Gefühl, über die Schulter blicken zu müssen, ob mir nicht jemand nachstellt. Das Buch, Andrew, die Story, sie gehen einem wirklich unter die Haut. Noch dazu gibt es einem Einblicke in eine Welt, bei der man hofft, dass sie wirklich nur Fiktion und erdacht ist, aber dennoch in ähnlicher Form ständig in den Nachrichten zu sehen ist. Was das traurige, makabere, aber auch faszinierende an diesem Werk ist.
Alles in allem fand ich das Buch wirklich gelungen und spannend gemacht. Die Anmerkungen am Ende und somit die Bestätigung dafür, dass die Inhalte auch autobiographische sind, ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen, machte das Gelesene aber auch gleich authentischer und noch düsterer. Auch wenn viel Fiktion ist, steckt auch ein Körnchen Wahrheit darin. Daher bin ich gespannt, ob es wirklich zu einer Trilogie kommen wird!
Ich kann das Buch wirklich empfehlen!