Rezension

Schön erzählt - aber langatmig!

Die Mauersegler -

Die Mauersegler
von Fernando Aramburu

Bewertet mit 4 Sternen

Toni, ein Mitt-Fünfziger und Philosophielehrer an einem Madrider Gymnasium, hat beschlossen der Einöde seines Lebens ein Ende zu setzen, und zwar in genau 365 Tagen. Jeden Tag verfasst er eine Art Tagebucheintrag, in dem er über Vergangenes oder auch aktuelle Erlebnisse berichtet. So lernen wir nach und nach seine Lebensgeschichte kennen, erhalten Einblick in sein Verhältnis zu seinen Eltern und seinem Bruder, erfahren mehr über seine gescheiterte Ehe und seinen Sohn und begleiten seine Freundschaft zu Humpel und schließlich zu Águeda. Während er sich den Ballast von der Seele schreibt und sich nach und nach seiner irdischen Habseligkeiten entledigt, werden sein soziales und emotionales Leben in den 365 Tagen bis zum Finale immer reicher.
Dies ist ein wunderschön erzählter Roman, der einen berührt, belustigt und zum Nachdenken anregt. Man lernt Madrid und die spanische Gesellschaft und Geschichte durch die Augen des Antihelden Toni kennen, bis man sich schließlich selbst zugehörig fühlt. Allerdings fand ich den Roman streckenweise etwas langatmig und redundant, daher ein Stern abzug. Dennoch ist es ein Buch, das sich definitiv zu lesen lohnt.