Rezension

Schön für zwischendurch

A little too far - Lisa Desrochers

A little too far
von Lisa Desrochers

Bewertet mit 4 Sternen

Lexie und ihr Stiefbruder Trent waren immer beste Freunde. Doch dann kommen sich die beiden plötzlich näher und Lexie ist so verwirrt, dass sie sich schnell zu ihrem Auslandspraktikum in Rom aufmacht. Doch während sie sich dort versucht darüber klar zu werden, ob sie etwas für ihren Stiefbruder empfindet und wie sie in dieser Sache reagieren soll, lernt sie Alessandro kennen. Und der ist nicht nur ein supernetter Kerl, sondern eigentlich auch Priesteranwärter und soll demnächst ins Priesteramt aufgenommen werden. Eigentlich..

Das Buch war für mich eine nette Geschichte für zwischendurch, die sich sehr schnell und flüssig lesen ließ. Typisch Jugendbuch waren die Sätze nicht allzu verstrickt aufgebaut und man konnte nahezu durch die Seiten fliegen. Auch inhaltlich hat mir das Buch gefallen. Die Protagonistin Lexie ist super witzig, tollpatschig und ich fand sie gleich sympathisch. Nachdem sie mit ihrem Stiefbruder geschlafen hat ist sie total verzweifelt darüber, weil sie ihre Gefühle nicht einordnen kann und Angst davor hat, ihren besten Freund zu verlieren. Gleichzeitig fühlt sie sich zu Trent aber auch so hingezogen, dass sie am liebsten nicht die Finger von ihm lassen würde und ihre Gedanken ständig zu ihm wandern. Man fiebert auf jeden Fall mit ihr mit und erlebt nicht nur witzige Abenteuer mit der chaotischen Lexie, sondern fühlt auch mit ihr mit in ihrer Hilfslosigkeit.
Auch Trent und Alessandro haben mir gut gefallen. Während Trent sonst eher der coolere Typ ist, der nur bei seiner Stiefschwester seine echten Gefühle und seine Sorgen zeigt, ist Alessandro eher der nette Junge von nebenan. Trotzdem fand ich beide gut beschrieben und sie haben für mich gut in die Geschichte gepasst. 

Nicht ganz so toll fand ich Lexies Museumstouren in Rom. Da Lexie Kunstgeschichte studiert, hat sie das ein oder andere Museum mit Alessandro besucht und sich für meinen Geschmack manchmal ein wenig zu ausschweifend mit ihm über die Kunst ausgetauscht. Das liegt wohl aber vor allem daran, dass ich mit dieser Kunst nicht so viel anfangen kann und mich einfach nicht genug dafür interessiere. Diese Stelen haben für mich die Geschichte unnötig in die Länge gezogen, waren aber auch nicht so schlimm, dass sie mich stark gestört hätten. Das ist wohl einfach Geschmackssache. 

Insgesamt handelt es sich also um ein schönes Jugendbuch (wobei ich das Buch ab ca. 16 empfehlen würde, da es doch manchmal schon ganz schön hoch hergeht), das man super nebenbei lesen kann.  Ein weiterer Band der Autorin ("A little too much") wird demnächst noch auf deutsch folgen und ich werde ihn auf jeden Fall auch gerne lesen. :)