Rezension

schön und stimmig erzählt, nimmt der Roman mit auf eine Zeitreise und Spaziergang durch die verlorenen Gärten von Heligan

Die Gärten von Heligan - Spuren des Aufbruchs -

Die Gärten von Heligan - Spuren des Aufbruchs
von Inez Corbi

Bewertet mit 5 Sternen

Inez Corbi erzählt in „Die Gärten von Heligan“ zwei zeitlich versetzte Geschichten um die Gärten von Heligan; in jedem dieser beiden Erzählstränge, die sich immer wieder abwechseln, bricht mindestens eine Person in ein neues Leben auf.

Die eine Erzählung beginnt um 1781; die Schwestern Damaris (16J.) und Allie (7J.) sind Vollwaisen, leben seit Kurzem bei ihrem Cousin und Vormund Henry Tremayne auf Heligan. Allie leidet an der englischen Krankheit. Bei einem Spaziergang finden Damaris und Allie einen Schiffbrüchigen am Strand, der dem Tod näher als dem Leben zu sein scheint. Sie retten ihn und er wird auf Heligan gepflegt. Damaris zeichnet sehr gerne und so kommt es, dass Damaris ihren Cousin auf seiner Grand Tour durch außergewöhnliche Gärten in Cornwall und Wales begleitet, als dieser Inspiration für die Gestaltung seines großen Gartens auf Heligan sucht. Bei ihrer Rückkehr hat Damaris viele Blöcke voll mit Gartenelementen gezeichnet und die Planung der Gärten voll Heligan kann durch Henry mit Hilfe eines Gartenarchitekten erfolgen…

In der zweiten Erzählung, die in diesem Jahr spielt, flüchtet Lexi von London nach Heligan, wo sie unter falschem Namen als Freiwillige in en Gärten von Heligan untertaucht, einen Jahresvertrag erhält für ein Projekt: Sie soll für eine Ausstellung zum Ende des 30. Jahres nach dem Wiedraufbau der Gärten von Heligan verschiedene Stationen mit noch unbekannten Geschichten Heligans zusammenstellen und so recherchiert sie in Archiven , im Internet und hört sich Überlieferungen an.

Inez Corbi erzählt farbenfroh und mit viel Begeisterung, die ansteckt, von den Anfängen und em besonderen Charme der verlorenen Gärten Heligans und von dem heutigen Zustand. Dabei hat sie Fakten mit Fiktion vermischt, sehr geschickt und völlig ansprechend. Mir gefällt sehr gut, dass am Ende des Buches richtig gestellt wird, was belegt und was ihrer Phantasie entsprang. Die Beschreibungen Heligans fand ich ausgesprochen gelungen; wenn man schon mal dort war, erkennt man die Orte wunderbar wieder und kann seinen Spaziergang durch diesen bezaubernden Garten wiederholen. Wenn man noch nicht dort war, so denke ich, wird man dies nachholen wollen.

Der Roman hat mir ausgesprochen gut gefallen; der Erzählstil ist sehr angenehm und schön, verzaubert und läßt in Zeit und Garten abtauchen. Für mich hat der Roman ein schönes Wiedererleben der Gärten von Heligan und sehr gute Unterhaltung geboten.