Rezension

Schön unheimlich und trotzdem sehr logisch

Das kalte Echo - Roz Watkins

Das kalte Echo
von Roz Watkins

Bewertet mit 5 Sternen

DI Meg Dalton wird zu einer der zahlreichen Höhlen im Peak District gerufen. Ein Rechtsanwalt wurde tot aufgefunden und die Umstände sind zumindest fragwürdig. Aber ein bisschn fragwürdig ist auch der Ruf der Höhle als “Selbstmordhöhle” genauso wie die Legenden um den Fluch und Hexerei, die sich um die Höhle ranken. Verstörend ist auch ein Bild von einem Sensenmann und eingemeißelten Initialen des toten Anwalts mit dem genauen Sterbedatum. Dumm nur, dass das alles schon mehrere hundert Jahre alt ist ...

Am Tatort mit dem klangvollen Namen Devil's Dice ergeben sich für die Ermittler erst einmal mehr Fragen als Antworten. Aber meine Neugier wird erst einmal mit all den alten Gerüchten und Geschichten über hingerichtete Hexen und ziemlich unheimliche Selbstmorde genährt. Das führt dann dazu, dass ich die unheimliche Atmosphäre in der Höhle quasi fühlen kann.

Cyanid

DI Meg Dalton und ihr Partner DS Jai Sanghera haben es mit einem schwierigen Fall zu tun. Am Tatort werden Cupcakes gefunden, die offenbar mit Cyanid überstreut sind. Aber wer vergiftet einen Mann in einer düsteren Höhle mit Cupcakes und warum? Das Naschzeug war in einer Cellophanhülle mit Werbeaufduck eingepackt, war also offenbar gekauft und nicht selbstgebacken.

Veränderung

Bald stellt sich heraus, dass das Opfer Peter Hamilton, ein Patentanwalt, war. Er war mit der Ärztin Dr. Kate Webster verheiratet und lebte in einem Haus, dass viele Einheimische als verflucht meiden. Offenbar hatte Peter sich in den letzten Monaten massiv verändert, wurde unleidlich, eingebrötlerisch und nachlässig wenn es um seine Arbeit ging. sie vermutet einen Selbstmord und versucht auch die Ermittler auf diese Schiene zu bringen.

Fassaden

Wie auch seine Arbeitskollegen versucht auch die Ehefrau zunächst ein eher nettes Bild von Peter zu zeichnen, aber das lässt schnell nach und die Fassaden aller Beteiligten beginnen nach und nach zu zerbröckeln.  Was dann zum Vorschein kommt ist weniger nett und eine ganze Reihe von Konflikten, die zum Teil auch zusammenhängen kommen zum Vorschein. Aber reicht das alles, um einen Menschen zu ermorden?

Altlasten

Geschickt sorgt Roz Watkins dafür, dass ich mehr und mehr hinter die vorgespielten heilen Fassaden blicke. Aber auch hinter Meg Daltons scheinbar abgebrühten Fassade lauern Abgründe, die ihr zum Verhängnis werden könnten. Absolut jeder in dieser kleinen sauberen Kleinstadt hat irgendeine Leiche im Keller verborgen - was dafür sorgt, das ich mich jetzt schon die nächsten Bände freue.

Charaktere

Ich liebe die Art, wie die Autorin ihre Charaktere vorstellt. Ganz ruhig und unaufgeregt lässt sie mich erst glauben, lauter netten Menschen zu begegnen um mir dann deren Geheimnisse preiszugeben. Auch Meg Daltons ruhige und eher besonnene Art gefällt mir - egal, welche Geheimnisse sie noch versteckt. Ich bin gespannt, was in den nächsten Bänden noch alles passiert :-)

Mein Fazit:

Das kalte Echo von Roz Watkins zählt auf jeden Fall zu meinen Highlights in diesem Jahr. Ich finde ihren Schreibstil super zu lesen, ihre Geschichte logisch aufgebaut und mit diversen alten Mythen gewürzt. Hierfür gebe ich aus ganzem Herzen eine Leseempfehlung.