Rezension

Schöne, amüsante Sommerlektüre

Miss Gladys und ihr Astronaut
von David M. Barnett

Bewertet mit 4 Sternen

Ich war von Anfang an vom Klappentext begeistert und wurde von der ganzen Geschichte nicht enttäuscht. Es war ein kurzes Lesevergnügen, da die Seiten geradezu dahingeflogen sind. Ich konnte richtig gut in das Buch eintauchen und die Zeit sowie Welt um mich herum vergessen.

Zum Inhalt:
Gladys ist eine süße Frau, auch wenn ihre Demenzerkrankung leider nach und nach den Alltag und ihr Familienleben erschwert. Durch die Krankheit passieren immer wieder ungewöhnliche Situationen, die teilweise komisch sind. Gladys verursacht leider jedoch auch eine Menge Probleme für ihre Familie.
Major Tom ist das komplette Gegenteil von der gutmütigen alten Frau: Frustriert und unzufrieden „flieht“ er vor den Menschen auf der Erde. Mir persönlich war er trotzdem von Anfang an trotzdem sympathisch. Trotz seiner Griesgrämigkeit kann er Gladys nicht ohne Hilfe zurück lassen und telefoniert immer wieder mit ihr.
Nach und nach treten die Enkelkinder von Gladys, Ellie und James immer stärker in den Vordergrund, Gladys selbst dafür bekommt ein bisschen mehr Ruhe. Das gestaltet die Geschichte etwas abwechslungsreicher und es entwickeln sich weitere Handlungsstränge.
Ellie ist sehr taff und für ihr Alter extrem frühreif, was ihrer harten Kindheit geschuldet ist. Sie versucht den Laden am Laufen zu halten und die Zeit zu überbrücken, bis ihr Vater wieder zurückkommt. Auch ihren Charakter mochte ich sehr.
James ist ein richtiger kleiner Wissenschaftler und versteht sich daher gleich super mit Major Tom.

Meine Meinung:
Das Buch löste verschiedenste Emotionen bei mir aus. Ich konnte zum Teil herzlich lachen und es war leicht zu lesen. Der Autor schafft es mit viel Witz herrlich verrückte und komische Situationen entstehen zu lassen. Diese Situationen sind nicht immer realistisch, was jedoch der Geschichte keinen Abbruch getan hat. In sich war es jedoch (meist) passend. Und selbst an den Ungereimtheiten konnte ich mich nicht allzu lange aufhalten.
Neben den vielen lustigen Momenten gab es sehr traurige Abschnitte, besonders bei den Rückblicken auf Major Toms Vergangenheit. Diese waren gefühlvoll beschrieben und man musste richtig mit den Figuren mitleiden. Dies hat jedoch die Lektüre keineswegs „schwer“ oder erdrückend gemacht. Schnell wurde wieder die Handlung aufgelockert und ging stetig spannend weiter.

Fazit:
Die Geschichte war (für mich) unerwartet, amüsant und gut gelungen. Tolles Buch zum Genießen im Sommer am Strand, auf dem Balkon oder wo man sich sonst wohlfühlt.