Rezension

Schöne Aufmachung und nette Story

Everlight - Avery Williams

Everlight
von Avery Williams

Inhalt:
Nach einem wunderschönen Abend auf einem Maskenball im Jahre1349, den sie zusammen mit einem jungen Mann verbracht hat, kommt es zu einem tragischen Ereignis. Die 14jährige Seraphina und Cyrus, der Sohn des Apothekers, werden von zwei Banditen überfallen und Seraphina dabei tödlich verletzt. In letzter Minute verabreicht Cyrus ihr ein Serum, welches ihre Seele von ihrem Körper trennt und in den Körper der Banditin fahren lässt. Dadurch wurde Seraphina zu einer Unsterblichen, die sich jedoch alle paar Jahre einen neuen Körper besorgen muss, dessen ursprünglicher Wirt daraufhin stirbt.
Nach über 600 Jahren ist Seraphina dieses Leben jedoch Leid. Nachdem Cyrus ebenfalls unsterblich geworden ist, hat er noch einige andere Menschen verwandelt. Mit der Zeit entwickelte sich aus der Liebe der beiden jedoch ein unbändiger Kontrollzwang, dem Seraphina zu entkommen versucht. Sie ist das Töten, die Kontrolle und ihr Leben leid und versucht, dem zu entkommen.

Fazit:
Man kann davon ausgehen, dass „Everlight – Das Buch der Unsterblichen“ der erste Band der „Incarnation“-Reihe von Avery Williams ist. Außerdem handelt es sich dabei um ihren Debutroman.
Seraphina ist gerade einmal 14 Jahre alt, als sie nach einem Maskenball tödlich verletzt wird. Doch Cyrus, der Sohn des Apothekers, auf den sie schon länger ein Auge geworfen hat, gibt ihr ein Serum, dass sie rettet. Dabei spaltet sich ihre Seele von ihrem Körper ab und sie wird unsterblich, wenn sie Besitz von einem anderen Körper ergreift. Dadurch stirbt allerdings der ursprüngliche Eigentümer dieses Körpers, was Seraphina sehr zu schaffen macht. Nach über 600 Jahren lebt sie als Cyrus’ Gefährtin und weiteren Unsterblichen in San Francisco und steht kurz davor, einen neuen Körper zu übernehmen, da ihr alter ausgelaugt und verbraucht ist. Doch sie erträgt das Töten und Cyrus’ Kontrollzwang über sie nicht länger und sucht den einzigen Ausweg, um der Unsterblichkeit und Cyrus zu entkommen. Doch alles kommt ganz anders, als gedacht.
Seraphina ist ein sehr trauriger Charakter, denn all ihre Gedanken drehen sich nur um Flucht, Selbstmord und Einsamkeit. In ihrem Leben sieht sie keinen Sinn mehr, da die Schuldgefühle, die sich über die Jahrhunderte angesammelt werden, immer größer werden. Auch nach so langer Zeit vermisst sie ihre geliebte Mutter noch immer und wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich wieder mit ihr vereint zu sein. Mit ihrer Flucht beginnt für sie ein neuer Lebensabschnitt, wenn auch dieser tragisch und viele Probleme mit sich zieht.
Cyrus ist ein herrschsüchtiger Kontrollfreak, der von allen verlangt, dass sie voll und ganz nach seiner Nase tanzen. Nachdem er im 14. Jahrhundert die Formel für die Unsterblichkeit entdeckt hat, hat sich sein Charakter im Laufe der Jahre immer mehr zum Schlechten hin verändert. Er fühlt sich als eine Art Übermensch, der sich das Recht nimmt, über das Schicksal anderer zu bestimmen.
Mehr kann und möchte ich gar nicht über die Charaktere schreiben, denn das Buch hat so einen geringen Umfang, sodass ich dann zuviel verraten würde.
Dieses Büchlein ist klein, aber fein. Mit seinen gerade mal 234 Seiten erzählt es die Geschichte einer jungen Frau, die in ihrem Leben keinen anderen Ausweg als den Tod sieht und letztendlich wieder Hoffnung schöpfen kann.
Durch den angenehmen Schreibstil, die große Schrift und die wenigen Seiten lässt sich dieses Buch innerhalb von sehr wenigen Stunden verschlingen. Ich selbst empfand es eigentlich viel zu kurz.
Seraphina und ihre Gefühlswelt wird aus der Ich-Perspektive geschildert, sodass man sie recht gut kennenlernt. Die anderen Charaktere hingehen erscheinen ein wenig blass, da man nicht viel über sie selbst erfährt. Die Geschichte geht recht rasant voran, sodass eine Menge Story auf den 234 Seiten untergebracht wird. Einiges geht allerdings ein wenig zu schnell, sodass man sich als Leserin doch öfters etwas mehr gewünscht hätte. Das Ende und die vielen offenen Fragen lassen auf eine Fortsetzung schließen. Die Thematik der Unsterblichkeit ist nicht gerade neu, allerdings wurde diese mit Hilfe der Wissenschaft möglich gemacht, was mir recht gut gefallen hat. Im zweiten Band erhoffe ich mir allerdings mehr Details.
In diesem Fall möchte ich auch das Cover hervorheben. Der Schutzumschlag an sich ist auf Hochglanzpapier gedruckt. Das Motiv der Blume fühlt sich jedoch eher rau an und leuchtet wunderschön. Es ist zwar recht dezent, gefällt mir aber ausgesprochen gut. Außerdem möchte ich die hübschen Illustrationen im Inneren des Buches erwähnen. Ich konnte zwar keinen Zusammenhang mit der Geschichte feststellen, jedoch haben auch diese mir sehr gut gefallen.

Insgesamt ist „Everlight – Das Buch der Unsterblichen“ eine viel zu kurz geratene, jedoch sehr schöne Geschichte, die ich gerne weiterempfehlen kann. Trotz einiger Schwächen hat mir das Buch sehr gut gefallen und hoffe auf eine baldige Fortsetzung.