Rezension

Schöne Bilder, voller Poesie und wichtigen Botschaften - ein besonderes Buch

Wunderlicht - Brian Selznick

Wunderlicht
von Brian Selznick

Klappentext:
Eine Geschichte über Freundschaft, Familie und den Mut, seine Träume wahr werden zu lassen »Wunderlicht« verknüpft zwei fesselnde Geschichten zu einem überwältigenden Ganzen. Bens Geschichte und die von Rose, fünfzig Jahre zuvor. Ben fühlt sich seit dem Tod seiner Mutter verlassen, und Rose, die allein bei ihrem Vater lebt, ist genauso einsam. Als Ben im Nachlass seiner Mutter einen geheimen Hinweis entdeckt und Rose sich eine einmalige Gelegenheit zur Flucht bietet, ergreifen die beiden Kinder die Chance und riskieren alles, um das zu finden, was sie so sehr vermissen: Freundschaft, Liebe und Geborgenheit.

Der Autor:
Brian Selznick, geboren 1966 in New Jersey, ist ein vielfach preisgekrönter Illustrator und New York Times Bestsellerautor. Er arbeitete nach seinem Designstudium als Dekorateur in einer Kinderbuchhandlung und fand hier die Inspiration, um selbst zu Zeichenstift und Feder zu greifen. Brian Selznick lebt in New York und San Diego.

Meine Meinung:
Ben leidet sehr unter dem Tod seiner Mutter. Er weiß zudem fast gar nichts über seinen Vater und lebt nun bei Tante und Onkel. Eines Tages beschließt er, mehr über seinen Vater herauszufinden, denn er erhält durch Zufall einige Hinweise auf ihn.
Im Nachlass seiner Mutter findet er das Buch 'Wunderlicht' mit einer Widmung, ein Medaillon und ein Lesezeichen mit einer Telefonnummer und Adresse von einer Buchhandlung in New York. Ben beschließt, sich auf eine ungewisse Reise zu machen, denn er fühlt sich einsam und unvollständig. Was wird ihn dort erwarten?

Außerdem wird noch die Geschichte von dem Mädchen Rose erzählt, die im Jahre 1927 spielt. Sie büxt einfach von Zuhause aus, und kommt ebenfalls nach New York, um ihre Mutter, eine berühmte Schauspielerin zu besuchen.
Ben und Rose sind beide auf der Suche nach Liebe, Vertrauen und Geborgenheit. Ihre beiden Leben stehen in Verbindung, das sollen sie aber erst viel später herausfinden.

"Wunderlicht" ist ein besonderes Buch, das in wunderschönen Bildern erzählt wird. Die Idee, zwei Geschichten parallel laufen zu lassen - die eine mit Rose in Bildern und die zweite mit Ben in Textform - finde ich grandios.
Die Bilder zeigen auch ohne oder mit ganz wenig Text die Emotionen von Rose und ihren Erlebnissen. Immer tiefer blickt man in ihre Seele und bekommt so ein Vorstellung davon, wonach das Mädchen sucht.
Es ist faszinierend, welche Aussagekraft die Illustrationen haben. Besonders schön sind die Bilder, die das Museum mit viel Detailverliebtheit zeigen.

Bens Geschichte geht auch zu Herzen. Seine Mutter hat ihn immer liebevoll mit einer Schildkröte verglichen, weil er sich ständig zurückzog und ein sensibler, ruhiger Junge war. Doch nun wird er mutig und will unbedingt mehr über seine Familie herausfinden. Er ahnt nicht, dass er bald viel mehr herausfinden wird als gedacht.

Das Thema Gehörlosigkeit spielt eine große Rolle, und die Umsetzung ist mehr als gelungen.
Das Buch ist ein Schatz, etwas ganz Besonderes. Es eignet sich auch gut zum Verschenken.
Im Nachwort erklärt der Autor, warum er diese Geschichte erzählen wollte.

Wem der Name Brian Selznick etwas sagt, der wird sich sicher an "Hugo Cabret" erinnern. Er schrieb das Buch, das vor einigen Jahren in Hollywood verfilmt wurde.

"Wunderlicht" ist ein Wunder, das zum Träumen einlädt und eine zauberhafte Magie verströmt.

5 Sterne.