Rezension

Schöne Dystopie

Hüter der Erinnerung - Lois Lowry

Hüter der Erinnerung
von Lois Lowry

Bewertet mit 4 Sternen

Jonas lebt in einer Welt ohne Schmerz, doch der Preis dafür ist hoch. Erinnerungen an ein früheres Leben, die guten wie die schlechten werden den Menschen vorenthalten

Eine Dystopie von Lois Lowry aus dem Jahr 1993. 

Jonas lebt in einer scheinbar perfekten Welt. Es gibt keinen Hunger, keinen Schmerz, kein Leid. Es lauern keine Gefahren und niemand muss um eine unsichere Zukunft bangen, da alles geregelt ist. Selbst Beruf und Ehepartner werden vom Komitee bestimmt und erst wer einige Jahre zusammenlebt kann ein Kind beantragen. Maximal ein Mädchen und einen Jungen, die Kinder werden nicht von den Eltern selbst sondern von sogenannten Gebärerinnen zur Welt gebracht. Es wird so sichergestellt, dass alle Kinder sicher und behütet in ihrer Umgebung aufwachsen können. Jedes JAhr gibt es Zeremonien de einen bestimmten Lebensabschnitt einleiten. Mal erhät man ein Kuschelobjekt, neue Kleidung mit Knöpfen, einen neuen Haarschnitt, ein Fahrrad und schlussendlich mit der letzten alles entscheidenden Zeremonie seinen Beruf zugeteilt. Auch Jonas und seine Freunde Asher und Fiona sind mit 12 Jahren alt genug ihre zukünftige Bestimmung zu erfahren. Anders als seiner Freundin Fiona, die sich über ihren Beruf als Altenpflegerin sichr ist, weiß Jonas nicht, welche Bestimmung gut zu ihm passt. Und tatsächlich gibt es bei der Zeremonie Ungereimtheiten. Während Asher zum Direktor für Spiel und Sport ernannt wird unf Fiona, wie erwartet, zur Altenpflegerin, wird Jonas in der Reihenfolge ausgelassen. Am Ende erfährt auch er seine Bestimmung, er soll der nächste Hüter der Erinnerung werden, der alle Erinnerungn vergangener Zeiten auf sich nimmt, um sie von der Bevölkerung fern zu halten, da sie ihnen schaden könnten. Die Erinnerungen an Krieg und Leid könnten vorherrschend werden und es würde nicht mehr alles geregelt sein. So nimmt Jonas seine Ausbildung beim Hüter der Erinnerung in angriff. Schon bald erfährt er, dass es vor ihm noch ein Mädchen gab, das aber den Anforderungen nicht gewachsen war und sich freigeben lies. Im Laufe der Zeit findet er auch heraus, dass FReigabe bedeutet, dass die Menschen getötet werden. Je länger er in der Ausbildung ist, desto mehr beginnt Jonas die Dinge zu hinterfragen. Er setzt seine täglichen Medikamente ab und erkennt, dass es draußen noch so viel mehr gibt, als es zu schein seint und er schmiedet den Plan den Menschen eines Tages ihre Erinnerungen zurükzugeben....

Das Buch hat mir im Allgemeinen sehr gut gefallen. Ich kam darauf, da wir den Film im Rahmen des Englischunterrichts im Kino anschauten und ich gespannt war auf die Buchvorlage. Das Buch liest sich relativ leicht und man taucht schnell in Jonas Welt ein, vor allem, wenn man schon durch den Film damit konfrontiert wurde. Allerdings muss man Film und Buch differenziert voneinander betrachten, da sie zwar im Kern und der Rahmenhandung gleich sind, jedoch aber einige Details unterschiedlich sind. Insgesamt fand ich die Umsetzung des Films ein wenig besser, doch darum geht es hier ja nicht. Das Buch ist wiegesagt leicht zu lesen und bringt einen auch zum Nachdenken. Beachtlich finde ich, dass dieses Buch bereits 1993 erschien und damals ja noch völlig untypisch waar in seinem Genre der Dystopien. Meiner Meinung nach sollte man diese "Urform" der Dystopie auf alle Fälle lesen, denn es lohnt sich.