Rezension

Schöne Geschichte

Adresse unbekannt - Susin Nielsen

Adresse unbekannt
von Susin Nielsen

          Als seine Oma stirbt, landen Felix und seine Mutter am unteren Ende der sozialen Leiter. Sie wohnen in einem Minibus und irgendwie klingt das für Felix nach einem tollen Abenteuer. Doch irgendwann wird auch Felix bewusst, dass dieses Leben nicht so abenteuerlich ist. 

Das Cover zeigt Felix auf seinem Minibus und gibt einen kleinen Eindruck von der Handlung. Die aufgehängte Wäsche ist ein eindeutiges Anzeichen, wo Mutter und Sohn nun leben. 
Die Geschichte ist, anders als erwartet, nicht dramatisch oder ausnahmslos traurig. Sie beschäftigt sich irgendwie humorvoll mit der Obdachlosigkeit der Protagonisten. 
Felix ist ein klasse Junge. Er hat eine genaue Vorstellung von dem was er möchte. Während er erst eine ziemlich romantische Vorstellung seines neuen Lebens hat, wird ihm schnell die Tragweite bewusst und er gerät immer wieder in Konflikte mit seiner Mutter. Die Mutter nervt mich persönlich tierisch in ihrer Art und Weise und ihrer Naivität. Sie verschlimmert die Situation einfach immer mal wieder. Sie ist halt irgendwie moralisch nicht ganz so straight. 
Das Buch liest sich leicht und schnell und ist von der Sprache der Zielgruppe sehr gut angepasst. Sie ist nicht wirklich blumig und bildlich, trotzdem kann man sehr gut mit der Sprache eine Vorstellung der Figuren und Umgebung bekommen. 

Nette Unterhaltung mit einem schönen Augenzwinkern. Der Charakter der Mutter widerstrebt mir etwas. Das Buch ist jetzt kein totales Muss, aber nette Unterhaltung für 10 Jährige