Rezension

Schöne Geschichte!

Mein Herz und andere schwarze Löcher - Jasmine  Warga

Mein Herz und andere schwarze Löcher
von Jasmine Warga

Bewertet mit 4 Sternen

Asyel will sterben. Schon viel zu lange kämpft sie mit der Depression und ihren Selbstmordgedanken, bis sie schließlich beschließt die Welt zu verlassen. Dazu sucht sie im Internet einen Selbstmord-Partner und findet Frozen Robot. Gemeinsam beginnen die beiden ihren Suizid zu planen und kommen sich dabei näher.

Ich finde das Thema, das dieses Buch behandelt unglaublich interessant, besonders da man damit sehr in die Tiefe gehen kann. Natürlich auch in die Höhe und in die Breite. Es ist sehr flexibel und der Autor kann entscheiden ob er lieber dumpf und depremierend oder schön und lebensfreudig darüber schreibt. Hier war das eine sehr schöne Mischung, weshalb mir der ausgeglichenen und gleichzeitig abwechslungsreiche Schreibstil sehr gefällt.

Das Buch wird aus der Sicht von Aysel geschrieben. Seit ihr Vater wegen Mord ins Gefängnis musste, kämpft das junge Mädchen mit sich selbst. Sie hat Angst das sie genauso sein könnte wie ihr Vater und die Meidung ihrer Mitschüler verstärkt ihre beäbefreit de Vermutung. Aysel möchte sterben damit sie die Welt von sich selbst befreit. Ein sehr trauriger Grund. Ihre Vergangenheit ist leider nur kurz abgeschnitten aber trotzdem merkt man als Leser wie sehr ihr das zu schaffen macht. Sie ist keine durchschnittliche Teenagerin, mit ihrer großen Liebe zur Klassik und Physik. Sie stellt intelligente Fragen und versucht vor ihrem Tod Antworten darauf zu finden.

Ihr Partner, Roman den sie im Internet unter dem Nutzernamen FrozenRobot kennenlernt möchte auch sterben. Seine Gründe bleiben einige Zeit im Dunkeln, deshalb möchte ich sie jetzt auch nicht erwähnen aber auch diese haben mich traurig und nachdenklich gemacht. Statt aus Flucht und Rettung wählt er aus Schuld den Freitod.

Ich möchte eigentlich gar nicht zu viel verraten, außer das es nicht nur sehr schöne Dialoge sondern auch Erfahrungen gibt die man mit den beiden Protagonisten zusammen sammelt. Erfahrungen und Gedanken die man als Leser mit hinaus ins Leben nehmen kann. Das Buch hat mir wirklich sehr gut gefallen und mein Herz berührt. Allerdings hat mir für das große Thema Selbstmord einfach die Tiefe und Auseinandersetzung gefehlt. In diesem Buch dreht es sich lange Zeit um die Planung und dann mehr um das Leben als den Tod. Das fand ich schade. Außerdem hätte ich gerne mehr über Aysels Gedankenwelt erfahren. Mir haben innere Konflikte, bezüglich der Entscheidung gefehlt. Dafür hat mich die Autorin aber mit einer langsamen, schönen Liebesgeschichte überzeugt.

~~~ FAZIT ~~~
Obwohl das Buch eine schöne Geschichte enthält hätte ich mir etwas mehr gewünscht. Etwas mehr Tiefe und etwas mehr an inneren Konflikten. Trotzdem sehr empfehlenswert!