Rezension

Schöne Geschichte - aber auch nicht wirklich mehr

Ein ganzes halbes Jahr - Jojo Moyes

Ein ganzes halbes Jahr
von Jojo Moyes

Bewertet mit 4 Sternen

Lou hat gerade ihre Arbeit verloren, doch sie will und muss arbeiten. So kommt sie zu Will, der nach einem Unfall querschnittsgelähmt ist. Nach einem Selbstmordversuch und seinem Wunsch nach Sterbehilfe wird Lou von der Familie engagiert, sie soll ihm Gesellschaft leisten  und ihn im Alltag begleiten – und ihm damit neuen Lebenswillen einhauchen.

Lange Zeit hatte ich aufgrund des riesen Hypes kein Interesse an dem Buch, den meistens bin ich nach der Lektüre ernüchtert.  Bei der weißen Buchwoche habe ich dann kurzentschlossen doch zugegriffen. „Ein ganzes halbes Jahr“ ist für mich eine schöne Geschichte, die sich gut und flüssig lesen lässt. Sehr gut finde ich, dass das Thema „Behinderung“ damit einen Platz in der Unterhaltungslektüre erhalten hat, der das Ganze nicht rosa-rot darstellt. Dementsprechend kann ich auch das Ende gut nachvollziehen. Der Epilog hat mich dagegen wirklich sehr gestört, dass hätte nun wirklich nicht sein müssen, und dies passt auch nicht zu den Geschehnissen wenige Seiten zuvor. Insgesamt wie gesagt eine schöne Geschichte, ich kann aber nicht behaupten, dass sie mich emotional sehr mitgenommen hätte – vielleicht liegt dies auch daran, dass ich beruflich bedingt mit Behinderung, Krankheit und Tod zu tun habe und mich die wahren Geschichten einfach mehr berühren, die ich tagtäglich erlebe. Von daher: Schöne Geschichte, aber den Hype kann ich nicht vollkommen nachvollziehen.