Rezension

Schöne Geschichte, leider zu kurz

Marie - das Mädchen mit den dunklen Augen - Marieluise Bierbaum

Marie - das Mädchen mit den dunklen Augen
von Marieluise Bierbaum

Bewertet mit 3.5 Sternen

Klappentext
Marie ist anders als ihre ganze westfälische Familie: herzlich, lebhaft, musikalisch, immer in Bewegung. Am liebsten würde sie den ganzen Tag singen und reden. Alle im Dorf sind blond und blauäugig, nur sie hat schwarze Haare und diese dunklen, warmen Augen. Warum bloß? Auch im Glauben geht Marie andere Wege als ihre Familie. Sie liebt das Lebendige und das Gefühl statt ernster, steifer Lieder. Sie fühlt sich zu einem Kreis hingezogen, der sich bei Schulten Mutter zu Hause trifft. Hier geht es um den persönlichen Glauben und die Freude. Diese Frömmigkeit wird in ihrer Familie mit Misstrauen betrachtet. Eines Tages kommt ein Familiengeheimnis ans Licht. Eine Geschichte, die nur ihr Großvater kennt und über die er bis dahin mit keinem Menschen gesprochen hat. Diese Geschichte hängt mit einem verkratzten Holzkasten zusammen, in dem sich eine alte Fiedel findet...

Meine Meinung

Die Story
Die Geschichte beginnt mit dem Tode der Protagonistin Marie. Was ein ungewöhnlicher, aber interessanter Auftakt der Geschichtete ist. Danach wird man nach und nach in Maries Leben eingeweiht. Ich habe förmlich mit ihr gelitten, als sie immer wieder um Anerkennung, von Seitens ihres Vaters gekämpft hat. Auch von ihrer Mutter hat Marie nie Liebe und Geborgenheit bekommen. Warum ? Weil sie anders war, wie ihre Geschwister. Doch Marie kämpft sich mit Hilfe ihres Glaubens durchs Leben. Sie erleidet Niederlagen und erlebt Glücksmomente. Erfährt was wahre Liebe ist.. Ihre Hoffnung und ihr Zuversicht, geben ihr immer wieder neuen Antrieb.
Dies ist ein Roman, von einer sehr starken und mutigen Frau, die auch in den schlimmsten Zeiten, ihren Glauben und ihre Hoffnung niemals aufgegeben hat.
Die Geschichte ist von der Autorin, Marieluise Bierbaum wirklich schön erzählt. Ich hätte aber besser gefunden, wenn das Buch etwas ausführlicher gewesen wäre. Mit seinen 160 Seiten war es einfach zu kurz, um einen wirklich innigen Bezug zu den Protagonisten aufzubauen. Vor allem waren mir die Zeitsprünge zu groß.

Der Schreibstiel
Zu Anfang hat das Buch einen ziemlich nüchternen und unpersönlichen Schreibstil. Das änderte sich aber sehr schnell, als wir in Maries Vergangenheit gelangen. Von da an fand ich den Schreibstil eigentlich recht gelungen. Man konnte ihn flüssig und zügig lesen.

Die Protagonisten
Marie konnte ich mir bildlich vorstellen. Sie ist mir ans Herz gewachsen und war mir sehr sympatisch.
Wie ich schon oben erwähnte, war das Buch einfach zu kurz. Wäre es ein wenig umfangreicher gewesen, hätte man sich auch besser auf die anderen Protagonisten einlassen können,. Dennoch hat die Autorin sehr starke Charaktere geschaffen, die einen berühren konnten.

Mein Fazit

Ein wirklich guter Roman, mit einer tiefgründigen Botschaft. Eine emotionale Geschichte, mit einer starken uns sympathischen Protagonistin. Dennoch hätte ich mir kleinere Zeitsprünge und eine ausführlichere Story gewünscht. Ich vergebe hierfür, sehr gute, drei von fünf Sternen.