Rezension

Schöne Geschichte über das Erwachsenwerden und seinen Weg finden

Talk of Shame - Alex Everwood

Talk of Shame
von Alex Everwood

Bewertet mit 4 Sternen

Katie, Jill, Helen, und Beatrice sind neu am Somerville College und müssen nun ihr erstes Jahr als Studienanfänger (freshman) bestehen. Katie möchte Journalistin werden; sie ist ein eher stiller, in sich gekehrter Typ, aber wohl sehr talentiert. Direkt am ersten Tag begegnet sie Brandon, der sehr hilfsbereit und herzlich für sie da ist. Er hat ein Stipendium bekommen, das aber längst nicht alle Kosten deckt, so dass er nebenher noch diverse Jobs hat. Katies Studium wird hingegen von ihrer Tante finanziert, unter der Bedingung, dass sie sich einer bestimmten Studentinnenvereinigung (sorority) anschließen muss. Das ist ihr zuwider, aber als ihre neue Freundin Jill mit Katies alter Feindin Beatrice aneinander gerät - und Jill ist quasi besessen, einer bestimmten Vereinigung beitreten zu können - setzt Katie alle Hebel in Bewegung um mit Jill in „ihrer“ Vereinigung aufgenommen zu werden. So rufen sie z.B. anonym eine inoffizielle Klatsch-Internetseite („Talk of Shame“) ins Leben, um ihre Gegner in Verruf zu bringen… Dies zieht natürlich einiges an Konsequenzen nach sich. Aber auch in der Bewerbungsphase um die Studentinnenvereinigung müssen die jungen Frauen zeigen, aus welchem Holz sie geschnitzt sind. Romantische Verwicklungen gibt es zwar auch, aber diese stehen in diesem Buch eher im Hintergrund. Wichtiger sind die Freundschaft zwischen der stillen Katie, der überschwänglichen Jill und der ausgleichenden Helen, sowie deren persönliche Entwicklung. Insbesondere stellt sich Katie nach „Talk of Shame“ die Frage, ob ihr bisher konsequent verfolgte Weg, Journalistin zu werden, wirklich der richtige für sie ist und worauf es im Leben ankommt. Ich mochte besonders Katie, Helen und Brandon. Jill war mir teilweise etwas zu aufgekratzt, aber sie ist durchaus liebenswürdig und passt gut in die Runde der Freundinnen.

„Talk of Shame“ ist eine schöne Geschichte über Freundschaft, das Erwachsenwerden, seinen Weg zu finden und sich durch einen Neuanfang - hier das erste Studienjahr - zu kämpfen, Vertrauen zu neuen Freunden zu finden und Vergangenes hinter sich zu lassen. Dass die Romantik hier im Hintergrund steht, hat mir zwar einerseits gut gefallen, andererseits hätte ich aber gerne etwas über die weitere Entwicklung zwischen Katie und Brandon gelesen.