Rezension

Schöne Idee, hätte aber ein bisschen spannender sein können

Teardrop - Lauren Kate

Teardrop
von Lauren Kate

Bewertet mit 4 Sternen

"Teardrop" war ein Buch, was schon seit Coverenthüllung auf meiner Wunschliste stand. Allein das Cover ist ein Augenschmaus. Der Titel "Teardrop" schimmert nämlich wirklich meerisch und passt perfekt zum Gesamtbild. 

Eigentlich bin ich nicht der große Freund von melancholischen Büchern, doch hier wurde ich überrascht. Bei vielen melancholischen Büchern fehlt mir einfach die Spannung oder das gewisse Etwas, was mich neugierig macht. "Teardrop" konnte mich da überzeugen. Was passiert, wenn Eureka weint, stellt man ziemlich schnell fest, nur das "Warum" lässt auf sich warten. Die Erklärungen und Hintergründe brauchen ganz schön lange, ehe sie mal erwähnt werden. Die Geschichte schleicht vor sich hin aber trotzdem fliegen die Seiten. Der Schreibstil hat mich einfach verzaubert und so kam es oft vor, dass ich nicht aufhören konnte zu lesen, weil es einfach so unbeschwert ging. Nichts hat gestört, obwohl es eine melancholische Ader hat.

Was die Geschichte wirklich ausmacht, sind die Charaktere. Wie ich bereits erwähnte, ist meiner Meinung nach gar nicht so viel in der Handlung passiert. Man hat aber viele Charaktere kennengelernt. Zu erst einmal Eureka. Das Mädchen, um das sich alles dreht. Mit ihr habe ich mich gleich angefreundet. Ihre Gedanken und Gefühle wirken echt, und obwohl sie ihre Mutter verloren hat, gibt sie nie wirklich auf. Sie ist ein starker Charakter. Allein wie sie ihre Gefühle bändigt, zeigt ihre Stärke. Im Laufe des Buches muss sie noch mehr Stärke zeigen, da noch einiges mit den Menschen in ihrem Umfeld passiert. Brooks und Ander sind ebenfalls mit Hauptpersonen.

Brooks als ihr bester Freund, der plötzlich gegen sie arbeitet, hat mir auf den ersten Seiten so gut gefallen, dass ich gebangt und gehofft habe, dass meine Vermutung nicht stimmte ... er hat mit seiner ruhigen, süßen und vertrauensvollen Art sofort meine Zuneigung gewonnen. Umso mehr fand ich es schade, was noch alles passiert. Ander ist aber auch nicht ohne. Von ihm erfährt man zwar zu beginn ein wenig aber nicht wirklich viel. Den Rest erfährt man dann mit Eureka zusammen. Er ist eher der mysteriöse Charakter. Man kennt sein Motiv aber nicht, wer er wirklich ist und was er alles kann. Nur das, warum er das macht ist von Anfang an klar. Er ist aber auch ein süßer Charakter, besonders auf den letzten Seiten.

Das Buch wird von vielen wichtigen Charakteren bestimmt. Eurekas Mutter, die vieles hätte ändern können, wenn sie ehrlicher zu ihrer Tochter gewesen wäre. Die zerrüttete Beziehung zwischen Eureka und ihrem Vater. Die Andeutungen sind da aber keiner macht einen Schritt auf den anderen zu, seine neue Ehefrau und die Zwillinge. Die Zwillinge sind auch richtige Goldstücke und zu guter Letzt noch Eurekas beste Freundin Cat. Mit ihr konnte ich mich aber gar nicht anfreunden. Sie war zu eingebildet, zu Ich-bezogen, zu unaufmerksam ...

Was mir am Besten gefallen hat, war die Art des Prologs und Epilogs. Der Hauptteil der Geschichte ist aus der Sicht von Eureka geschrieben. Wir verfolgen ihr Leben und lesen, wie es ihr geht, was wirklich in ihr vorgeht ... aber mit dem Prolog und dem Epilog werden wir überrascht. Der Prolog ist aus der Sicht von Ander. Es ist aber nicht irgendeine Szene, sondern genau der Unfall, der Eureka alles nimmt. Diesen paar Seiten machen auf jeden Fall schon einmal neugierig, warum ausgerechnet Eureka und was wirklich dahinter steckt. Der Epilog ist dann aus der Sicht von Brook geschrieben. Für die Leser, die Brook genauso sehr mögen wie ich ist das ein Hoffnungsschimmer und macht außerdem Lust auf den zweiten Band. 

Fazit:
"Teardrop" wird für mich erst durch die Charaktere zu einer richtig schönen Geschichte. Die Beziehungen untereinander, die jeder Charakter zu einem anderen hat, haben mich überzeugt. Das Mythische. Das Warum hinter Eurekas Tränen hat mich durchweg neugierig gemacht, und obwohl die Geschichte seicht beginnt und erst zum Ende hin an Spannung aufnimmt, kann man damit rechnen, dass Band 2 spannungsgeladen weitergeht. Eureka hat nämlich noch einen gefährlichen und schwierigen Weg vor sich.