Rezension

Schöne Idee mit langweiliger Umsetzung

Kingdoms of Smoke - Die Verschwörung von Brigant
von Sally Green

Bewertet mit 3 Sternen

Was haben ein Dieb, eine Prinzessin, ein Diener, eine Dämonenjägerin und ein Soldat gemeinsam? Zusammen werden sie das Schicksal der Menschen in der Trilogie „Kingdoms of Smoke“ maßgeblich beeinflussen. Sie kommen aus unterschiedlichen Ländern, mit einer jeweils anderen Vergangenheit, jedoch mit einer gemeinsamen Zukunft.

Catherine ist die Tochter des brigantischen Königs und wird von ihrem despotischen Vater zu einer Heirat mit einem Prinzen eines anderes Königreiches verpflichtet. Damit ein Problem hat Ambrose, Gardist der Prinzessin und heimlich in sie verliebt. March ist Diener eines weiteren Herrschers, auf dessen Königreich wiederum Catherines Vater scharf ist. Tash jagt derweil gemeinsam mit ihrem Vormund Dämonen, um den verbotenen Dämonenrauch einzufangen und zu Geld zu machen. Und auf Dieb Edyon wartet eine ganz besondere Überraschung.

Die Idee der Trilogie ist gar nicht so übel: Politische Wirren und Intrigen sowie eine verbotene Substanz, der eine Kraft innewohnt, welche noch größtenteils unentdeckt ist. Ebenso gibt es mehrere Hauptcharaktere, aus deren Sicht jeweils erzählt wird und die erst im Laufe des Buches zueinander finden, was eine angenehme Abwechslung ermöglicht. Zudem ist das Buch mit einer Karte ausgestattet, auf der die Königreiche des Romans abgebildet sind sowie das verbotene Dämonen-Plateau, Jagdgebiet der Dämonenjäger.

Weniger gefiel mir dann leider die Umsetzung des Romans. Was als epische Welt beworben wird, entpuppte sich als recht vorhersehbare Handlung. Die Charaktere blieben farblos, verloren sich in sich wiederholenden Überlegungen, während die Handlung ins Hintertreffen geriet. Einige Klischees wie die stiefelvernarrte Dämonenjägerin oder die Prinzessin, die das Volk mit Blumen und schönen Kleidern zu überzeugen versucht, machten es nicht besser. Der Dieb, den ich anfangs noch für pfiffig hielt, entpuppte sich leider als unerträglich naiv und der gesamten Story fehlte eine gesunde Komplexität. Für mein Gefühl war alles zu sehr schwarz-weiß gezeichnet, Themen wurden in Kürze abgehandelt statt den Leser auf die lange Folter zu spannen. Das riss auch die ausgefallene Idee mit den Dämonen nicht mehr raus.

Eine tolle Idee mit einer leider sehr unglücklichen Umsetzung, der eine straffere Handlung, interessantere Charaktere, mehr Komplexität sowie ein paar überraschende Wendungen gut getan hätten. So blieb die Erzählung in meinen Augen leider sehr blutleer.