Rezension

Schöne Idee, witzige Charaktere, Handlung mit Luft nach oben

Unspoken (The Lynburn Legacy Book 1) - Sarah Rees Brennan

Unspoken (The Lynburn Legacy Book 1)
von Sarah Rees Brennan

Kami ist in einen Jungen verliebt, den sie bisher noch nie "real" gesehen hat, denn er ist ihr unsichtbarer Freund. Daraus hat sie noch nie ein Geheimnis gemacht, deshalb gilt sie an der High School als ein wenig verschroben. Eigentlich führt sie sonst ein normales unspektakuläres Leben, bis die Lynburn Familie auftaucht. Einer der beiden Söhne kommt Kami nämlich verdächtig bekannt vor...

Mein Eindruck
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"Unspoken" hat eine ziemlich ausgefallene Idee. Es ist nicht völlig ungewöhnlich, dass sich kleine Kinder "unsichtbare" Freunde halten. Irgendwann, wenn sie älter werden, verschwinden sie einfach. Nicht so bei Kami, schon von klein auf hat sie in Gedanken Gespräche mit Jared geführt. Heute mit 16 Jahren, tut sie das immernoch. Dabei fühlt und hört sich Jared gar nicht, wie ein "echter" unsichtbarer Freund an. Er scheint ein eigenständiges Leben zu führen, von dem er Kami ausschnittsweise berichtet. Eigentlich ganz gewöhnlich, abgesehen davon, dass er jederzeit mit ihr kommunizieren kann. Manche Leute halten Kami deshalb für ein wenig verschroben, sie ist häufig geistig abwesend, wenn sie "im Gespräch" ist.

Besonders gut haben mir die humorvollen Dialoge gefallen. Vor allem Kamis beste Freundin Angela hat mich einige Male zum lachen gebracht. Aber auch zwischen Kami und Jared gab es die ein oder andere zum brüllen komische Szene, ich denke da nur an ihre erste "richtige" Begegnung. Gut gemacht ist, dass sich die beiden nicht auf Anhieb in die Arme fallen, sondern erst lernen müssen, mit der Situation umzugehen. Es ist nun einmal etwas anderes, die Stimme aus seinem Kopf tatsächlich vor sich zu haben. Jahrelang kannten die beiden nichts anderes und standen immer vor der Frage, bin ich verrückt oder ist es tatsächlich real? 

Leider konnte mich das Buch von seiner Story her nicht so begeistern, wie mit seiner Idee und den Charakteren. Gleichzeitig mit der Ankunft von Jareds Familie häufen sich seltsame Vorkommnisse. Es werden Tieropfer im Wald gefunden, niemand will über die Familie sprechen und es steht eine unausgesprochene Bedrohung im Raum. Kami sieht sich als Neugründerin der Schülerzeitung dazu berufen mehr herauszufinden. Dabei gibt so einige Rückschläge und falsche Fährten. Stellenweise hat deshalb leider auch mein Interesse nachgelassen. Es muss sehr viel erklärt und herausgefunden werden, bis es schließlich zum großen Showdown kommt.

Fazit
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"Unspoken" ist nach langer Zeit wieder einmal ein Romantasyauftakt, der mir gut gefallen hat. Es lebt von seiner Idee und seinen charmanten Charakteren. Die Geschichte ist durchgehend interessant, aber leider nicht so fesselnd, wie ich es mir erhofft hatte. Es braucht seine Zeit, bis die Mythen und Legenden in Schwung kommen, dann aber lässt es die Autorin richtig krachen. Die Reihe werde ich mal im Auge behalten!