Rezension

Schöne Ideen, aber leider enttäuschende Umsetzung

Erbin der Zeit: Die Schlacht von Pyrinas - Xenia Blake

Erbin der Zeit: Die Schlacht von Pyrinas
von Xenia Blake

Bewertet mit 2 Sternen

Wurde enttäuscht, sowohl der Schreibstil, als auch die zähe Handlung und die Charaktere sind ein Reinfall. Einzig Action kann man erwarten...

Das Jugendbuch "Erbin der Zeit - Die Schlacht " von Xenia Blake hat 376 Seiten und kostet als Taschenbuchformat 9,99€, ist aber auch als Hardcoverausgabe für 19,99€ oder eBook für 2,99€ erhältlich.

Inhalt:
Im Jugendbuch geht es um Xaenym wie sie entdecken muss, dass sie eine Halbtitanin ist, sogenannte "Goldblüter" und sich mit auserwählten Gefährten auf eine Mission auf Leben und Tod begeben muss, um vor den Göttern das Skia zu finden.

Meine Meinung:
Auch wenn das Cover eher zu einem historischen Roman einlädt, anstatt wie dann im Klappentext prophezeit zu einem Jugendbuch, wollte ich dem Buch eine Chance geben, da ich doch ein Fan der griechischen Mythologie bin. Und ehrlich gesagt wurde ich vom Buch enttäuscht.
Der Schreibstil ist zwar relativ detailreich, aber liest sich hartnäckig bis zum Schluss und es wurde von der Ich-Perspektive hauptsächlich von Xaenym und wobei im Laufe des Buches von auch aus der Sicht verschiedener Nebencharaktere geschrieben wurde.

Und der Schreibstil ist meiner Meinung nach auch verbesserungswürdig. So lässt man eine Kusszene sachlich und nüchternd als eine erzählerische Ich-Perspektive beschreiben, anstatt wirklich Power und Emotionen reinzupacken. Geht für mich leider gar nicht.
Das Buch spielt generell zur heutigen Zeit und weist schon allein wegen des Hauptthemas "griechische Saga" und "Jugendbuch" einige bis viele Ähnlichkeiten zu Percy Jackson auf. So gibt es z. B. Halbgötter "Demigötter", Götter und Titanen, nur sind die Götter in diesem Buch die "Bösen", also etwas anders als in Percy Jackson, wo die Titanen die bösen Vorläufer sind.
Jedoch muss ich leider sagen, dass das Lesetempo viel zu sehr "gepuscht" wird. Alles passiert zu schnell und man wird sprichwörtlich hilflos in die Handlung hineingeworfen, um dann von Informationen erschlagen zu werden.
Und auch im Laufe der Handlung konzentriert sich das Buch mehr auf die Reise, wo dann das Lesetempo besser wurde und Kampfszenen gut in Szene gesetzt und beschrieben wurden. Aber nach langem Lesen fühlte sich die Reise endlos an und für mich war fast schon eine Qual mich dadurch zu lesen, vielleicht auch deswegen, weil zu viel gekämpft wird, was auch sehr viel Konzentration erfordert mitzukommen.
Gegen Ende wird es dann ein wenig spannender, Geheimnisse lüften sich und neue Fragen entstehen.
Der Highlight des Buches waren dann doch die gut inzenierten Kämpfe/Kampfszenen, die im Verlauf wohl den größtenteil des Buches ausmachten und die ganze Geheimniskrämmerei was es mit Xaenym Aussehen an sich hat...

Und nun komme ich zu den Charakteren. Es ist nicht nur, dass durch den Lesetempo in kurzer Zeit mehr als 10 wichtige Nebencharaktere vorgestellt wurden, man ist kaum auf sie eingegangen.
*KLEINER SPOILER*
Ein Beispiel: Die Mutter wusste natürlich was an Xaenyms Geburtstag passieren wird, aber hat nicht einmal einen Anflug von Nervosität gezeigt am Morgen. Aber später hatte sie noch Zeit einen Erklärungsbrief zu verfassen?!
*SPOILERENDE*
Mit Xaenym als Hauptfigur kann ich mich gar nicht anfreunden. Eine gutes Buch macht eine starke und mutige Hauptfigur aus oder machen die Eigenschaften ein gutes Buch aus? Und auch wenn beide Eigenschaften auf Xae zutreffen sollten finde ich sie alles andere als toll und sie wirkt auf mich zu gekünstelt perfekt und begabt. Von den anderen Charakteren kann ich bislang Nae als meine Lieblingsfigur von allen benennen, aber auch Sivah, Ramy und Heige (zwei Figuren auf die man später zustößt) kann ich gut leiden. 
Die restlichen ordnen sich vom Bereich mittelmäßig bis wenig präsent an. 
Viele Figuren überstehen die Kämpfe auch nicht, jedoch konnte ich kein richtiges Mitgefühl oder Trauer um deren Verlust abgewinnen (und dabei bin ich sonst sehr Tränen anfällig)...

Mein Fazit:
Alles in allem fand ich die neuen Ansätze und Ideen, die im Buch angewendet wurden gar nicht mal schlecht, aber sie wurden unzureichend ausgeführt.
Es fehlte der nötige Feinschliff, ein entspannteres Lesetempo, etwas weniger Kampfszenen und sympathischere Figuren mit denen man sich mehr auseinandersetzen könnte. 
Die Geschichte hatte schon Potenzial, das leider kaum ausgeschöpft wurde.

Hinweise: Ich nehme Percy Jackson nicht als Maßstab (schon vor allem, da ich noch nicht dazugekommen bin es zu lesen), sondern beurteile das Buch allgemein.
Empfehlen kann ich das Buch leider überhaupt nicht, so leid es mir tut. Vielleicht für Menschen interessant, die griechische Mythen mögen, auf viele Kämpfe stehen und keine Scheu vor Blut haben. 
Da schon viel Gewalt und Kämpfe vorkommen erst empfehlenswert für Jugendliche ab 14 Jahren.

Meine Bewertung: 2 Sterne