Rezension

Schöne, kitschige Liebesschnulze

It was always you - Nikola Hotel

It was always you
von Nikola Hotel

Bewertet mit 4 Sternen

„It was always you“ ist ein Buch, das sich an einer kitschigen, amerikanischen Liebesschnulze versucht und das auch ganz gut hinbekommt.

„It was always you“ ist ein Buch, das sich an einer kitschigen, amerikanischen Liebesschnulze versucht und das auch ganz gut hinbekommt. Die Ausgangssituation ist ganz klassisch mit „Was sich liebt, das neckt sich.“

Ivy und Asher sind Stiefgeschwister, die sich andauernd gegenseitig in die Haaren kriegen, bis Richard, Ivys Stiefvater, Ivy vor vier Jahren ins Internat schickt und damit aus der Familie verbannt. Sie hat sich damit abgefunden keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie zu haben, bis Richard sie wegen einer dringenden Angelegenheit zurück nach Hause holt – und plötzlich ist es alles wieder da: Ihre Wut abgeschoben worden zu sein, die Unsicherheit wieder nicht zu genügen, die dauernde Zankerei mit Asher.

Nur das da zwischen Asher und Ivy mehr steht, als nur dauernder Konflikt. Was das ist, dürfte niemanden, der ein Buch dieses Genres liest überraschen, aber das Spannende bei dieser Geschichte ist nicht die Liebesgeschichte an sich – obwohl die natürlich für ganz viel Gefühle und Herzschmerz sorgt – , sondern das Dilemma, in dem die beiden Protagonisten stecken: Sie müssen sich zwischen Familie und Liebe entscheiden, denn Geschwister und Liebespaar gleichzeitig geht nicht.

Diese Zwickmühle sorgt für eine intensive Erzählung, die zwischendurch immer wieder eine Auflockerung gut vertragen kann und diese in zweierlei Hinsicht bekommt. Zum einen durch die für einen Roman ungewöhnlichen, aber sehr schönen Letterings, die auch perfekt zur Erzählung passen. Zum anderem durch die Nebencharaktere. Sam, Harper, Noah und Aubree sind sehr sympathisch und bringen einen mit ihrer positiven Art zum Schmunzeln, haben ihre eigenen kleinen Dramen und sind so eine Abwechslung und kleine Verschnaufpause von Ivy und Asher.

Am Ende verfällt die Autorin dann leider komplett dem Kitsch und vergisst darüber die Logik. Die extremen Reaktionen von allen Seiten sind etwas übertrieben und ich finde es schade, dass die Autorin am Schluss meint noch einmal so richtig auf den Putz hauen zu müssen – die Geschichte war zuvor auch mit weniger Drama schon gut. Aber naja, alles in allem trotzdem ein tolles Buch.