Rezension

schöne Liebesgeschichte

Wild Kingdom 2: Krone der Tiger - M. J. Martens

Wild Kingdom 2: Krone der Tiger
von M. J. Martens

Bewertet mit 4.5 Sternen

 

2. Band der Reihe.
Vorwissen ist nicht notwendig, da die Handlung unabhängig und in sich geschlossen ist. Die Figuren aus Band 1 kommen nur kurz vor.

Nachdem es in Band 1 um das geteilte Reich Kender ging, spielt die Handlung jetzt im Nachbarkönigreich Ferlen.
Da sich das Land im Krieg befindet, schickt der König seine Tochter, Prinzessin Silayla, auf den Sitz einer befreundeten Familie. Dort findet die verschlossene Silayla langsam zurück ins Leben.

Grundsätzlich finde ich Gestaltwandler-Geschichten total spannend. Zwar spielt der Wandler-Aspekt in diesem Band schon eine etwas größere Rolle als im Vorgänger, dennoch hätte ich mir noch mehr Details zur Welt der verschiedenen Wandler und ihrer Besonderheiten gewünscht.

Ich habe das Buch innerhalb eines Tages gelesen – die Story ist interessant und der Schreibstil, abgesehen von einigen Wortwiederholungen, flüssig und anschaulich. Die Geschichte bietet viele Emotionen, ein wenig Drama und einige für mich unerwartete Wendungen.

Erneut wird das Geschehen aus vier verschiedenen Ich-Perspektiven erzählt: Silayla, Grenna (eine Freund von Silaylas Mutter), Vincent (deren Sohn) sowie Dorian (ihr Neffe).
Da die Passagen entsprechend gekennzeichnet sind, sind die Wechsel leicht erkennbar. Allerdings hätten mir zwei der Perspektiven eigentlich gereicht.

Die Liebesgeschichte hat mir gut gefallen. Dabei geht es nicht nur um die Entwicklung der Gefühle zueinander, sondern vor allem auch um Silaylas Weg zurück ins Leben und ihr Umgang mit ihren Schuldgefühlen. Sowohl sie als auch Dorian haben schwere Schicksalsschläge erlitten, die sie verarbeiten müssen.
Zuckersüß ist die vierjährige Natalia, die nicht nur sehr feinfühlig ist, sondern auch einen Einblick in das Leben eines Babywandlers ermöglicht.

Probleme hatte ich mit Vincent, dem Sohn der Hausherrin Grenna. Ich verstehe, warum diese Figur in der Geschichte gebraucht wurde. Aber ich verstehe nicht, warum er so ist. Vincent hat – um es diplomatisch und möglichst spoilerfrei zu sagen – sehr komisch Ansichten. Und ich kann nicht nachvollziehen, wo diese herkommen sollen, da seine Eltern ihm dies nicht vorzuleben scheinen. Für mich passt er einfach gar nicht in dieses Familienbild. Vielleicht wären hier ein paar Hintergrundinformationen zu Erlebnissen, die ihn so denken lassen, hilfreich gewesen.

Fazit

Silayla und Dorian sind sympathische Figuren. Besonders Diroans Schicksal fand ich sehr berührend. Die Liebesgeschichte, ebenso wie Silaylas innerer Kampf zurück ins Leben haben mir gut gefallen.