Rezension

Schöne Liebesgeschichte

Der letzte erste Blick - Bianca Iosivoni

Der letzte erste Blick
von Bianca Iosivoni

Bewertet mit 4.5 Sternen

Diese Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Emery und Dylan erzählt. Es ist der Auftakt der "Firsts"-Reihe, einige Figuren haben aber auch Verbindungen zur "Promises of Forever"-Reihe. Beide Reihen spielen also im gleichen Universum.

Emery ist neu am College und möchte dort neu anfangen. Ihre unschöne Vergangenheit hat sie so weit wie möglich hinter sich gelassen. Ihr Start beginnt allerdings alles andere als vielversprechend, da sie in ein Zimmer mit einem Jungen einquartiert wird und auch sogleich mit diesem aneinander gerät - inklusive blutiger Nase seinerseits. Als wäre diese Situation nicht schon schlimm genug, hat ihr Mitbewohner auch noch einen Freund, der viel zu viel Interesse an ihr zeigt. Dylan hat etwas an sich, dass sie sofort anzieht - allerdings hat Emery noch mit den Folgen ihrer letzten Beziehung zu kämpfen und überhaupt keine Lust, sich schon wieder auf einen Typen einzulassen.

Emery ist eine wirklich starke Protagonistin, die sich von niemandem etwas gefallen lässt und nach außen hin unnahbar erscheint. Obwohl sie schon immer willensstark war, ist ein nicht geringer Teil dieser neuen Erscheinung wahrscheinlich ihren jüngsten Erfahrungen zuzuschreiben. Diese haben sie nicht nur tief verletzt und ihr Vertrauen in andere Menschen erschüttert, sondern auch dafür gesorgt, dass sie sich innerlich abgeschottet und einen gewissen Hang zur Aggressivität entwickelt hat. Ich habe Emery sofort ins Herz geschlossen, da sie mal ganz anders als das sanfte, schüchterne Mauerblümchen war, über das man meistens liest - und ich die Aktion mit der gebrochenen Nase einfach klasse fand! :) (Der Kerl hatte es wirklich verdient. ^^ ) Mir hat auch gefallen, dass sie nicht schwach wirkte, wenn sie sich mal öffnete und etwas von ihren Gefühlen zeigte, sondern auch dabei immer ihre innere Stärke spürbar war.
Dylan trägt sein eigenes Päckchen und hat eigentlich keine Zeit für eine Beziehung, doch irgendwie hat Emery es ihm angetan. Mir hat gefallen, wie er mit seinen Freunden umgegangen ist und dass seine Verbindung zu ihnen sehr gut spürbar war - allerdings auch lange Zeit seine Scheu, sich ihnen anzuvertrauen und auf sie zu bauen. Darin haben Emery und er sich sehr geähnelt. Ich hätte gern noch etwas tiefer in seine Vergangenheit gesehen, denn die erschien mir ein bisschen zu oberflächlich behandelt.
Die zahlreichen Freunde von Dylan fand ich allesamt sehr interessant, jeder hatte seine eigene Persönlichkeit und zu jedem könnte ich mir eine eigene Geschichte vorstellen. Nur mit Mason hatte ich gelegentlich meine Probleme - der war mir teilweise zu verblendet.

Ich fand toll, wie Dylan und Emery sich langsam annäherten und Freunde wurden, und ihre Streiche, die sie sich immer wieder gegenseitig spielten. Das lockerte die ganze Geschichte auf und ließ mich beim Lesen viel Spaß haben. Auch die Gruppendynamik hat mir sehr gefallen und dafür gesorgt, dass ich das Buch wahnsinnig gerne gelesen habe.
Auch fand ich die Thematik, die mit Emerys Hintergrund angesprochen wurde, sehr interessant und wichtig.

Etwas geärgert hat mich, dass das "Drama" nicht nur von Anfang an abzusehen, sondern auch völlig unnötig gewesen war. Wie Emery so schön feststellte - man hätte sie einfach nur fragen müssen. Das fand ich sehr schade. Eine andere Wendung hatte ich so nicht erwartet und sorgte nochmal für ordentlich Herzschmerz bei mir.

Fazit:
Eine sehr schöne Liebesgeschichte, mit vielen spaßigen Szenen und auch ein wenig Herzschmerz. Eine Geschichte, in die man am liebsten eintauchen und dabei sein möchte. Sehr gute 4,5 Sterne.