Rezension

Schöne Liebesgeschichte für zwischendurch, leider mit zu vielen Klischees und zu wenig Tiefe

Herz über Kopf in Vegas -

Herz über Kopf in Vegas
von Catherine Bybee

Bewertet mit 3 Sternen

Eine locker-leichte Liebesgeschichte ist genau das Richtige für den Frühlingsanfang! Das dachte ich mir, bevor ich mit dem Lesen dieses Buches begonnen habe. Locker und leicht war die Story tatsächlich, ausserdem flüssig zu lesen. Doch leider konnte mich die Geschichte nicht hundertprozentig überzeugen. Dieses Buch durfte ich im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks lesen.

Darum geht's in »Herz über Kopf in Vegas«:

»Chloe liebt ihre italienische Grossfamilie über alles. Auch wenn sie ihr dauernd in ihr Leben reinredet. Deshalb will Chloe um jeden Preis verhindern, dass ihre Geschwister von ihrer heimlichen Schwärmerei für Dante Mancuso erfahren, in den sie seit Highschooltagen verliebt ist. Denn der ist der beste Freund ihres Bruders und nicht nur aus diesem Grund absolut tabu. Ein Ausflug nach Vegas ändert alles: Chloe und Dante landen mitten in der Nacht in einer der vielen Hochzeitskapellen. Am nächsten Morgen wacht Chloe mit einem Ring am Finger und einem frischgebackenen Ehemann auf. Dante und Chloe sind sich einig: Ihr kleines Abenteuer war ein Riesenfehler. Doch so einfach kommen sie aus der Nummer nicht raus...«

Original-Klappentext

 

Meine Meinung:

Mit »Einsatz für die Liebe« kenne ich bereits ein anderes Buch der Autorin, und diese Geschichte war ebenso flüssig geschrieben. Der Schreibstil ist sehr angenehm, und ich kam gut voran. Die Geschichte wird abwechselnd aus Chloes und Dantes Perspektive erzählt, manchmal gibt es ein Kapitel aus der Sicht eines anderen Charakters.

Chloe als Protagonistin konnte mich leider nicht überzeugen. Ich hatte das Gefühl, während der ganzen Story keine Beziehung zu ihr aufbauen zu können. Das lag vermutlich daran, dass ich ihre sprunghaften Gedankengänge und Handlungen teilweise nicht nachvollziehen konnte. Sie hat zwar eine freundliche und liebevolle Art, die mich aber nicht berühren konnte. Stattdessen war ich sogar manchmal von ihrem Verhalten genervt, was definitiv nicht dazu geführt hat, dass ich sie ins Herz schliessen konnte. Schade!

Dante hingegen war mir deutlich sympathischer. Von seiner Seite gab es keine Zweifel oder Unsicherheiten, es war immer klar, was er wollte - und dass er alles dafür tun würde. Seine Gefühle und Gedankengänge konnte ich meistens gut nachvollziehen, weshalb es mir leicht fiel, mit ihm mitzufiebern.

Die Nebencharaktere blieben meistens eher im Hintergrund. Am sympathischsten war mir vermutlich Brooke, die Partnerin von Chloes Bruder Luca. (Die Liebesgeschichte der beiden wird im Vorgängerband erzählt.) Aber auch Salena, eine Freundin von Chloe, konnte ich gut leiden. Chloes Brüder Luca und Gio hingegen verhielten sich in meinen Augen teilweise zu übergriffig, da sie ihre eigenen Interessen oder Ansichten vor diejenigen von Chloe gestellt haben. Insbesondere Gio tut im Roman einige Dinge, die meiner Meinung nach überhaupt nicht gehen. Auch für eine typische italienische Familie war das nicht in Ordnung.

Die Grundidee der Story fand ich toll - eine unüberlegte Blitzhochzeit, die einige Probleme mit sich bringt. Ich wollte vor allem unterhalten werden, am besten mit tollen Charakteren, ein bisschen Humor und ganz vielen Gefühlen. Meine Erwartungen wurden leider nur teilweise erfüllt. Die Liebesgeschichte von Chloe und Dante stand klar im Zentrum der Handlung, daneben ging es vor allem um die (italienischen) Familien. Es gab ein ziemliches Hin und Her, bis zum Schluss des Buches noch einmal dramatische und spannende Szenen eingebaut wurden. Diese Wendung wirkte für mich zu konstruiert und hat leider nicht zu mehr Lesevergnügen geführt.

 

Fazit

»Herz über Kopf in Vegas« ist ein lockerer Liebesroman für zwischendurch, der von vielen Klischees und einem ständigen Hin und Her geprägt wird. Dante als Protagonist war mir sympathisch, Chloe als Protagonistin leider nicht. So ist dieser Roman ganz gut für zwischendurch, konnte mich aber nicht hundertprozentig überzeugen. Dafür gibt es drei von fünf Sternen.