Rezension

Schöne Mischung aus Dystopie und Zeitreise

Wer weiß, was morgen mit uns ist - Ann Brashares

Wer weiß, was morgen mit uns ist
von Ann Brashares

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Es ist schwer, wenn niemand wissen darf, wer du bist und wo du herkommst. Regeln beherrschen Prennas Alltag, schreiben ihr vor, mit wem sie redet und vor allem was. Integration, doch kommt bloß keinem zu Nahe! Doch so einfach, wie sie es hinstellen ist es nicht. Was wenn jemand einfach nicht aufgibt, dich kennenzulernen und was, wenn Du das eigentlich auch nicht willst, trotz all des Gehorsams, den du an den Tag legst?  Ethan bringt Prennas Gehorsam zum schwanken und doch macht es ihr gleichzeitig furchtbare Angst, denn sie erfahren alles.

Meine Meinung:
Nachdem ich das Buch gelesen habe, und bevor ich anfing, diese Rezension zu schreiben, stellte ich fest, dass es schon einige Meinungen zu dem Buch gibt .. und ich muss ehrlich sagen, ich kann sie überhaupt nicht nachvollziehen. Ungeklärtes, was angeprangert wird, ist sehr wohl im Buch beschrieben. Für mich sind keinerlei Fragen offen geblieben, denn wenn man das Buch bis zum Ende aufmerksam liest, so wie ich es tat, weil es mir gefiel, dann werden auch die ganzen offenen Fragen erklärt. Ich möchte nicht näher darauf eingehen, denn für mich ist schon die Aufzählung von ungeklärtem hier viel zu großes Spoilern, denn es betrifft Dinge, die erst später im Buch auftreten.

"Wer weiß, was morgen mit uns ist" ist sicherlich nicht eins der großartigsten Bücher, die ich je las, aber es schaffte, mich von Anfang bis Ende zu fesseln. Es brachte nette Ideen mit sich, die das Gehirn auch hier und dort mal beschäftigten, es brachte zwei für mich sehr sympathische Protagonisten mit sich, mit denen ich gerne meine Zeit verbrachte und es zeigte mir, dass blinder Gehorsam immer irgendwas schlechtes hat.

Ich fand es sehr witzig irgendwie zu erleben, wie sich die "Menschen aus der Zukunft" schwer taten mit alltäglichem .. ihgitt, stundenlang vor dem PC sitzen *lach* .. es wäre schön, wenn das die Zukunft wirklich wieder mit sich bringen würde, auch wenn ich selbst zu denen gehöre, die mit Freude stundenlang davor sitzt ;) ...

Ich finde dagegen überhaupt nicht, dass dieses Buch schon was für 12-Jährige ist, wie die Altersfreigabe vorsetzt. Manche Dinge fand ich etwas zu komplex .. wenn wir schon in die Vergangenheit reisen, was müssen wir ändern, damit die Zukunft anders aussieht ... in der Thematik allein fand ich, dass Fragen offen blieben, die allerdings kein Mensch beantworten könnte. Ob das aber von 12-Jährigen verstanden wird? Aber selbst wenn das nicht als Hindernis gilt, fand ich einige Szenen einfach zu gewaltätig für 12-Jährige .. möglich, dass ich mit der Meinung allein da stehe, aber ich denke, 14 wäre hier viel eher angebracht.

Erst nach dem Lesen des Buches stellte ich fest, dass ich bereits Filme der Autorin kenne - die ich ebenfalls mochte. Sie hat einen schönen, leichten Schreibstil, der es einem sehr leicht macht, dem  Buch mit Aufmerksamkeit und Freude zu folgen. Es gibt einen ganz zarten Humor, der hier und da Szenen auflockert und hier und dort findet man auch sehr schöne Gedanken. Eine gute Mischung also. Der folgende Satz hat mir zum Beispiel ausgesprochen gut gefallen:

"Die Kluft zwischen dem, was wir sagen, und dem, was wir empfinden, ist so weit und so tief, dass ich manchmal denke, ich falle in sie hinein und höre nicht mehr auf zu fallen."

Fazit:
Ein wirklich schönes Buch, das einen mit seiner Geschichte und seinen Protagonisten mitreißt. Das man gerne in einem Rutsch liest und das die Gedanken auch danach noch etwas beschäftigt. Mit etwas Herz, zartem Humor, einer Zeitreisegeschichte und sympathischen Charakteren. Sehr empfehlenswert - wenn meiner Meinung nach auch nicht für 12-Jährige.