Rezension

Schöne neue Welt?

Equilon -

Equilon
von Sarah Raich

Bewertet mit 3 Sternen

Die Menschheit hat es geschafft und die Erde an den Rand einer Klimakatastrophe geführt. Eine kleine Gruppe Auserwählter lebt abgeschottet in New Valley, einer Glück verheißenden Enklave und versucht mit allen Mitteln, die die Technologie bietet, zu retten was zu retten ist. Der Rest der überlebenden Menschen versucht in den verbliebenen Gebieten über die Runden zu kommen. Einzige Hoffnung auf ein besseres Leben, Equilon, ein Algorithmus, der diejenigen auswählt, die eine Bereicherung für die Elite in New Valley sein könnten um dort am Vortbestand der Erde mitzuarbeiten. Nur wenige schaffen es diesen Algorithmus zu knacken, eine von ihnen ist Jenna, die vollkommen überwältigt in New Valley ankommt und sich erstmal zurechtfinden muss i dieser schönen bunten Welt. 

Neben Jenna begleitet der Leser in einem zweiten Handlungsstrang Dorian, Typ ewiger Looser. Beim geplanten Sprung von einer Brücke wird er von der etwas nervigen Maggie "gerettet" und befindet sich mit ihr im Schlepptau, plötzlich auf der Flucht. 

Die Autorin beschreibt in ihrem Roman eine dystopische Zukunftsvision. Große Teile der Erde sind in Folge von Klimawandel und Naturkatastrophen zerstört, teilweise unbewohnbar. Viele Tiere und Pflanzen ausgestorben, Nahrungsmittel, Wasser und andere Ressourcen knapp. Die Bevölkerung viel zu groß, als das die Erde noch in der Lage wäre sie zu ernähren. Rettung verspricht die Technologie, die wenigen Auserwählten den Einzug ins gelobte Land ermöglicht.

Gleich mehrere, derzeit brandaktuelle Thematiken bindet die Autorin in ihr Buch mit ein. Gerade an dem Tag, als ich das Buch beendet habe wurde von einer Art künstlichen Intelligenz berichtet, die das Schreiben auf ein ganz neues Level hebt. Ob Segen, oder Fluch wird sich in der Zukunft zeigen. Auch hier im Buch ist dies zentrales Thema, einerseits der Segen der Technologie, die es ermöglicht das Leben der Menschheit zu sichern, andererseits der Fluch, wenn das Ganze von wenigen Priviligierten missbraucht wird. 

Das Buch nimmt große Anleihen an Büchern und Filmen dieses Genres. Man findet die offensichtlichsten Parallelen zu Matrix, zu The Hunger Games, Maze Runner, allerdings ohne die darin enthaltene Gewalt. generell ist das Buch hier fast etwas "weichgespült". Es wird zwar angedeutet, aber wirklich Hart wird es nicht, was natürlich in erster Linie der angestrebten Zielgruppe geschuldet ist. Ich würde das Buch eindeutig zu Young Adult zuordnen, eine Lesergruppe von 14 - 17 Jahren anpeilen. Jüngeren würde ich das Buch weniger empfehlen, Älteren könnte es schnell zu soft werden. Ich mit ü 40 bin einen ganz anderen Umgang mit den angesprochenen Themen gewöhnt. Es war mir stellenweise einfach nicht tief genug, zu vorhersehbar und auch mit einigen Klischees, gerade was die Figuren betrifft, behaftet. 

Die Geschichte ist gut geschrieben, lässt sich leicht und flott lesen. Ich denke schon, das die Autorin die richtige Mischung aus Spannung, Emotion und Romantik gefunden hat um die jungen Leser zu packen.  Als Einstieg in die Thematik und in das Genre sicher gut geeignet.