Rezension

Schöner Abschluss der Reihe

Und ein ganzes Jahr
von Gayle Forman

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt aus dem Klappentext:

Wenn Du einem Menschen begegnet bist, der dein Herz geöffnet hat, wirst du alles dafür tun, ihn wiederzufinden. Aber was, wenn du dann tatsächlich vor ihm stehst?

Eine große, überwältigende Geschichte von Entscheidungen und Zufällen – und vom Glück, wenn beides zusammenkommt.

Wer ist Willem wirklich?
Was ist in diesem Jahr passiert?
Und – was ist noch zwischen ihnen?
Jetzt erzählt er seine Geschichte!

 

Meinung:

Achtung: Zweiter Teil einer Reihe, Spoilergefahr!

Und ein ganzes Jahr setzt da an, wo Allyson und Willems Wege sich in Paris trennen. Wir erfahren, wieso Willem nicht auftaucht und begleiten ihn auf seinem Jahr, bis Allyson vor seiner Tür steht. Dabei lernen wir Willem näher kennen, offene Fragen zu seinen Hintergründen werden geklärt und man versteht nach und nach, wieso Willem so ist, wie er ist. Mehr will ich an dieser Stelle auch nicht vom Inhalt erzählen, um nicht zu viel von der Geschichte vorwegzunehmen.

Wie schon erwähnt, wird hier Willems Figur näher beleuchtet und vertieft. Er ist ein sehr einsamer Charakter, der mit einem herben Verlust in seinem Leben klar kommen muss. Die Distanz zu seinen Eltern und besonders zu seiner Mutter tut er zwar nach außen hin einfach ab, trotzdem merkt man, wie sehr die Situation an ihm knabbert. Auch er merkt, dass Allyson, die er immer noch nur als Lulu kennt, ihn nicht loslässt und so macht auch er sich daran, herauszufinden, wo sie ist. Neben Willem haben mir im Buch auch einige Nebenfiguren sehr gut gefallen, vor allem sein bester Freund Broodje lockert die Stimmung im Buch schön und sorgt dafür, dass Willem nicht zu trübsinnig wird.

Auch der Handlungsverlauf ist stimmig und mir hat die Entwicklung von Willems Figur gut gefallen. Sie wirkt nicht überstürzt, aber auch nicht zu behäbig. Die Suche nach Allyson und zu sich selbst hat die Autorin ganz spannend umgesetzt und die vielen verschiedenen Schauplätze lassen leichtes Fernweh aufkommen, so dass man am liebsten mit Willem gereist wäre. Die Schauplätze sind detailliert ausgeschmückt und man kann sich sehr gut an die Orte hin versetzen. Die vielen Bezüge zu Shakespeare sind unterhaltsam eingebaut und so liest sich diese Dilogie insgesamt wie ein modernes Bühnenstück des großen Künstlers.

Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive mit Blickpunkt auf Willem. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und auch der Schreibstil der Autorin bleibt eingängig und abwechslungsreich. Man sollte aber auf jeden Fall Nur ein Tag kennen, damit die Verkettungen der Ereignisse, die parallel zu Allysons Geschichte laufen, auch stimmig sind und um ggf. Spoiler zu Band 1 zu vermeiden ;)

Vielen Dank an die S. Fischer Verlage für das Rezensionsexemplar.

 

Fazit:

Auch Und ein ganzes Jahr ist ein unterhaltsames Jugendbuch um einem jungen Erwachsenen, der erst einige Baustellen in seinem Leben aufräumen und klären muss, um Platz für einen neuen Abschnitt und natürlich die Liebe zu haben. Der Weg dahin ist interessant und abwechslungsreich, das Setting originell und schön. Und auch wenn das Ende nicht überrascht, hat die Reise dahin doch viele schöne Lesestunden bereitet.

Von mir gibt es 4 von 5 Punkten.