Rezension

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Schöner Anfang... Mitte und Ende eher "naja"

Die Kakaohändlerin - Christa Canetta

Die Kakaohändlerin
von Christa Canetta

Ich muss sagen, von den ersten 100 Seiten war ich wirklich begeistert. Diese waren sehr liebevoll und detailreich geschrieben und man hat direkt mit Laura mitgefiebert wie sie u.a. ihre Eltern dazu überreden konnte (mit Hilfe ihrer ehemaligen Arbeitgeberin), mit der befreundeten Familie nach Brasilien zu ziehen um dort die Hauslehrerin für die beiden Töchter zu sein.
Auch der schwere Überfall wird sehr gut beschrieben und wirkt nachvollziehbar und realistisch.
Dann fängt die Geschichte aber an, immer unrealistischer, ja sogar bizarr und meiner Meinung nach an einer Stelle ziemlich unschön zu werden. Diese Beziehung zwischen dem Patrão Albert und der jungen Laura gefällt mir nicht. Ich denke nicht, dass in diesen Jahren solches Verhalten stattgefunden hat oder geduldet wurde.

 

Über Kakaobäume und den Weg vom Baum bis zur getrockneten Bohne, in Jute Säcke verpackt und den Weg von der Fazenda/Farm bis zum Schiff und nach Europa und über die Masten, Segel und alle anderen Details eines Schiffes erfährt man viel, aber der Rest des Geschichte scheint mir irgendwie in der falschen Zeit zu spielen.

Auch merkwürdig finde ich die extreme Wandlung mancher Charaktere. Erst sehr lieb und vertrauenswürdig und auf einmal hinterlistig, vorlaut, frech und dazu noch ein Brandstifter?

Ein weiteres sehr unglaubwürdiges Detail ist die Sache mit dem Sex vor der Ehe. Das kann ich mir zu dieser Zeit einfach nicht vorstellen.
Dann heißt es es sei die große Liebe, sie müssen sich aber trennen, da beide zu stur sind und nach 3 oder 4 Wochen haben sie sich quasi vergessen? Und der Grund für Mikael um nach Brasilien zurückzukehren ist dann auf einmal nicht mehr seine "große Liebe" sondern ein Job.

Das Ende wurde dann auf einer halben Seite kurz dahingeschrieben und alle sind glücklich und zufrieden? Meiner Meinung nach nicht so gelungen...

Und mein größtes Problem mit dem Buch ist, dass das alles in nur einem Jahr geschehen sein soll - Unglaubwürdig!

 

Das Buch ist wirklich schön geschrieben und man kann es gut und flüssig lesen. Für mich persönlich sind jedoch zu viele "Abkürzungen" und zu große Zufälle in die Geschichte eingebaut, sodass sie sehr unrealistisch wirkt.

Das Buch hat so schön und auch SEHR vielversprechend angefangen, aber nach den ersten 100 Seiten geht es leider steil bergab mit der Geschichte. Sehr schade.

Personen, die schon Bücher von Sarah Lark, Elizabeth Haran, Tamara McKinley oder anderen Autoren aus diesem Genre, gelesen haben, würde ich empfehlen dieses Buch zu überspringen und lieber ein anderes zu lesen!

Und zum Schluss noch ein Wort zum Buch selbst. Ich bin normalerweise stabilere Buchumschläge bei gebundenen Büchern gewöhnt, auch das finde ich nicht allzu gelungen.