Rezension

schöner Auftakt, der neugierig macht

Blutlegende - Sofi Mart

Blutlegende
von Sofi Mart

Bewertet mit 4 Sternen

Die Welt hat viel mehr zu bieten, als den meisten bewusst ist. Seit vielen hundert Jahren gibt es geheime Orden, die es sich zum Ziel gemacht haben, eine neue Weltordnung zu schaffen. Die Lupiner bauen auf die Macht des Übernatürlichen, scheinen alles durchdacht und organisiert zu haben, nur haben sie die Rechnung ohne Readwulf gemacht. Der Auftragskiller stellt sich gegen seinen Auftrag, als er das Opfer sieht und erkennt, dass da mehr sein muss als simple Verbrechen, die bestraft werden sollen.

Juliette versucht möglichst normal und unentdeckt zu leben, was ihr nicht immer so recht gelingt. Sie hat viele Gaben und Talente, die sie sich selbst nicht erklären kann, die ihren Ursprung im Übernatürlichen haben müssen. Readwulf geht es da ähnlich, er ist schneller, geschickter, geruchsempfindlicher als andere Menschen. Haben beide lange Zeit geglaubt, sie sind allein und einmalig, müssen sie nun feststellen, dass es irgendeine Verbindung zwischen ihnen geben muss, nur welche? Anziehung, Abneigung, Interesse, Angst, Ablehnung – viele Gefühle und Empfindungen, die zwischen den beiden stehen und erst mal sortiert werden müssen.
Mir haben die beiden Hauptcharaktere gut gefallen. Durch die wechselnden Perspektiven bekommt man intensive Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt von beiden Protagonisten. Read und Jules haben beide ihre Macken, ihre Schwächen und Stärken und genau das macht sie so interessant. Sie sind zielstrebig und neugierig, gespannt, was wirklich alles hinter dem geheimen Orden steckt und welche Rolle sie selbst am Ende in diesem perfiden Plan einnehmen.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, das Buch war flüssig und leicht zu lesen, man bekommt einen schönen Eindruck von den Schauplätzen, an denen die Geschichte spielt. An einigen Stellen hätte ich mir allerdings gewünscht, dass die Perspektivwechsel ein wenig schneller erfolgt wären. Hat man zum Beispiel zunächst Jules Perspektive erhalten, wurde bei Readwulfs Perspektive vieles noch einmal aufgegriffen und teilweise musste ich mich da erst wieder kurz zurechtfinden, was nun passiert und wo wir uns befinden, da diese Situation für mich schon fast abgeschlossen war. Insgesamt fand ich es aber total interessant, die Sicht von beiden zu lesen, da die beiden viele Dinge ja doch ganz unterschiedlich empfinden und man so einen komplexeren Überblick über die Handlung bekommt.

Auch das Cover gefällt mir gut, besonders eindrücklich sind die Augen, die auch im Buch immer wieder eine Rolle spielen.

Der erste Band von der Blutlegende stimmt den Leser gut auf das Thema ein, wirft viele Fragen auf, schürt Misstrauen zu vielen Personen, die sich in den nächsten Bänden erst noch beweisen müssen, es bleibt auf jeden Fall spannend und man möchte ganz schnell weiterlesen um zu erfahren, wie es weitergeht, mit dem Orden, aber auch mit Readwulf und Jules.