Rezension

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Schöner Jugendroman

Cursed Love - Tanja Voosen

Cursed Love
von Tanja Voosen

Bewertet mit 3.5 Sternen

Handlung:

Mit einem gebrochenen Herzen soll Mia mit ihren Geschwistern auf die Insel Whidbee Island, wo sie die Sommerferien bei ihrer Tante und Cousine verbringen soll. Doch von Langweile dort keine Spur, schließlich begegnet sie dem geheimnisvollen Joe Dalca, der ihr Herz gleich schneller schlagen lässt. Allerdings lastet auf Joes Familie ein Fluch, der die von ihnen Geliebten in den Tod reißt. Werden Mia und Joe eine Lösung finden, wie man den Fluch brechen kann?

 

Meinung:

Der pinke Schriftzug des Titels sticht deutlich hervor. Die Farben auf dem Cover harmonieren perfekt und im Hintergrund kann man auch das Meer erkennen. Obwohl ich finde, dass das Cover etwas nichtssagend ist, so gefällt mir die Gestaltung schon sehr. Ich mag auch die liebevoll gestaltete Karte, die sich einmal ganz vorne und einmal ganz hinten im Buch befindet. Dass sie beschriftet ist, finde ich auch cool und so kann ich mich leicht an das erinnern, was schon passiert ist.

Der Schreibstil von Tanja Voosen gefällt mir gut und das Buch lässt sich flüssig und leicht lesen. Das Setting finde ich auch toll und würde auch zu gerne einmal auf die Insel Whidbee Island, die mir durch die Beschreibungen davon schon sehr schmackhaft geworden ist.

Mia kann einem wirklich leidtun. Der Freund hat per SMS mit ihr Schluss gemacht und deren gemeinsame Freunde haben sich von ihr abgewandt. Ich glaube aber, dass Mia vielleicht in Lilas Clique neue und vor allem echte Freunde finden wird. Natürlich verstehe ich, warum Mia so unfassbar traurig ist und sich in Selbstmitleid suhlt, aber es war dann etwas zu viel des Guten und sie kam mir etwas nervig vor. Allerdings kommt mit Joe die Abwechslung. Er wirkt auf mich sehr geheimnisvoll und mysteriös und scheint Mia gleich in seinen Bann zu ziehen.

Die Idee mit dem Fluch, der über der Familie Dalca liegt, ist wirklich interessant. Denn die Dalcas können offenbar bis in die Seele der Menschen blicken und ihnen so ihre größten Wünsche erfüllen. Einer schönen Frau gaben sie allerdings einmal keinen Liebestrank, aus guten Gründen, denn der von ihr Angebetete liebte eine andere, und aus Zorn darüber verfluchte die Frau die Dalcas: Den Menschen, die von einem Dalca geliebt werden, sollten schlimme Dinge zustoßen – bis hin zum Tod. Allerdings haben die Dalcas jetzt auch die besondere Fähigkeit, Leute miteinander zu verkuppeln und das ist die Idee von Mias Cousine Lila: Mia soll mit Joe auf ein magisches Date gehen, damit ihr Liebeskummer etwas nachlässt und Mia sich in einen anderen verliebt. Wird das funktionieren und werden Mias und Joes Gefühle füreinander verschwinden? Denn wenn nicht, wird das Mia den Tod bringen …

Ich fand die Idee mit dem Fluch richtig toll, denn "Cursed Love" ist mal eine andere und ungewöhnliche Liebesgeschichte. Allerdings stand dann der Fluch zu sehr im Vordergrund, ich hätte mir mehr Emotionen gewünscht. Die ganze Zeit habe ich mitgefiebert, dass es Mia und Joe gelingt, den Fluch zu brechen, jedoch war ich von der Auflösung und generell dem Ende etwas enttäuscht. Ich muss sagen, dass ich mir die ,,Fluchbrecher"-Szene irgendwie etwas komplizierter vorgestellt habe. Es wird alles ziemlich einfach und schnell aufgelöst, was auch der Grund für den Punktabzug ist. Schade, da hätte die Autorin mehr rausholen können.

Mia stich sticht durch ihre humorvolle Art positiv hervor. Gleich zu Beginn fühlt man total mit ihr mit und hofft, dass sie den Fluch brechen wird. Am Anfang war sie wie schon oben gesagt etwas nervig, doch dann erschien sie mir viel selbstständiger und sympathischer. Toll finde ich auch, dass Mia dem Fluch zunächst eher skeptisch gegenübersteht und nicht sofort jedes Wort glaubt, dass ihr Joe und seine Schwester Aubrie erzählen. Ich an ihrer Stelle hätte wahrscheinlich genauso reagiert. Doch dann häufen sich die seltsamen Vorkommnisse. Ist etwa der Fluch dafür verantwortlich?

Joe gibt sich nach außen hin unnahbar. Doch auch er hat in der Vergangenheit etwas erlebt, was ihm seine Freundschaft zu Keir gekostet und seine Furcht vor dem Fluch noch mehr geschürt hat. Kann er sich auf Mia einlassen, auch wenn die Gefahr besteht, dass er auch sie verlieren wird? Joe macht manchmal Dinge, für die ich ihn am liebsten schütteln würde, allerdings kann ich ihn in einer gewissen Hinsicht auch verstehen. Er ist von klein auf mit dem Fluch in Berührung gekommen und glaubt dementsprechend auch fest daran. Auch will er unbedingt seine Familie beschützen, wo ihm eh nur noch seine Schwester und seine Großmutter geblieben sind.

Ich mochte sowohl Mia als auch Joe, aber Lila war meine absolute Lieblingsfigur. Ich liebe sie für ihre lebensfrohe Art und dafür, dass sie sich nicht von den gemeinen Kommentaren über ihre Figur unterkriegen lässt.

 

Fazit:

Ein schönes Jugendbuch, das mich gleich ans Meer wünschen lässt. Nur mit dem Ende war ich nicht so zufrieden.