Rezension

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schöner Krimi, aber fehlende sympathische Spürnase

Lehrer sterben schöner
von Simone Ehrhardt

Das Zitat macht bereits deutlich, dass es sich hierbei um einen humorvollen Krimi handelt. Und das ist meiner Meinung nach auch ein großes Plus von “Lehrer sterben schöner”. Die alternden Damen haben alle so ihre Marotten und Denkmuster, was oft zum Schmunzeln anregt. So versucht z.B. Verena den Krimi-Club zu gründen, einen Namen für die Gruppe zu suchen und die anderen Frauen zu einer Auswahl für den anstehenden Krimi zu bewegen. Und sie kann es überhaupt nicht verstehen, warum ihre Autorität als Gründerin nicht immer anerkannt wird und die Damen ständig etwas anderes zu bereden haben und dann auch noch einen Kriminalfall lösen wollen. Das stand doch nie zur Debatte! Außerdem hat sie feste Termine, an die sie sich halten muss, z.B. die Ausstrahlung der alten Folgen von Reich und Schön. Ja, die Verana war schon recht ulkig, aber ich mochte sie nicht.

Und darin liegt auch der Grund dafür, warum es für den doch recht spannenden Krimi nur 3,5 von 5 Punkten von mir gab: ich mochte keinen einzigen Charakter. Schwer zu glauben, aber ich bin mit keiner Dame warm geworden, sie waren entweder langweilig, undurchsichtig, nicht nachvollziehbar oder, nehmt es mir nicht übel, einfältig. Und ich weiß nicht, wie es euch geht, vielleicht stört das nicht jeden, aber ich brauche eigentlich schon eine Identifikationsfigur. Das muss nicht unbedingt die “Heldin” oder der “Held” sein, aber irgendeine Person, die mich dazu motiviert, wissen zu wollen, wie es mit ihr weiter geht. Und das war leider nicht der Fall. Ich wollte zwar schon wissen, wer die zwei Lehrerinnen auf dem Gewissen hat (eigentlich gab es sogar drei Tote, aber ich will mal nicht zu viel verraten ^^) und letztendlich war der Kriminalfall wirklich so gut ausgetüftelt, dass man nicht gleich darauf gekommen ist. Nur reicht mir persönlich das für einen guten Krimi leider nicht.

Alles in allem eine spannende Kriminalstory mit witzigen Zwischensequenzen der Hobby-Kriminalistinnen, aber es fehlte eine sympathische Spürnase, mit der man sich identifizieren und mitfiebern konnte.