Rezension

Schöner Reihenauftakt mit wundervollen Nebencharakteren

What if we Drown - Sarah Sprinz

What if we Drown
von Sarah Sprinz

Bewertet mit 4 Sternen

Nach einem schweren Verlust hat Laurie für sich beschlossen, einen Neuanfang zu starten. Und Gleichzeitig will sie so ihrem Bruder am nächsten sein und bewirbt sich deshalb für ein Medizinstudium in Vancover. Auch wenn es sich anfangs schwer anfühlt, lebt sie sich schnell ein und lernt nette Menschen kennen. Darunter Medizinstudent Sam, der mit seinem Lächeln direkt ihre Aufmerksamkeit gewinnt. Nur muss sie bald feststellen, dass sich mehr hinter dem freundlichen Gesicht, den hellblauen Augen und dem Namen Sam befindet. Etwas was sie wieder zurück in das Loch zerren könnte, aus dem sie gerade erst gekrochen ist.

Meinung:

Nach diesem Klappentext war ich super hypt auf die Story. Ich war bereit für Drama, für Tränen und für eine Thematik, die mir unter die Haut geht. Und auch von anderen Lesern hatte ich nur positives, emotionales gehört.

Und dieses Buch mit so einem wunderschönen Cover liegt so traumhaft in meiner Hand <3 To be honest, alleine wegen den Covern würde ich die Reihe in mein Regal stellen wollen. Zum Glück ist auf der Schreibstil annehmbar, an manchen Stellen richtig gut, aber davon muss man sich eh immer selbst überzeugen :)

Die Richtung, die die Geschichte verfolgt hat mich auch überrascht. Laurie lernt ziemlich schnell über Sam's Verbindung zu ihrem toten Bruder. Und auch dabei hatte ich erst was anderes erwartet. So bekommt Laurie zumindest die Möglichkeit, selbst Nachforschungen anzustellen: Ihr Plan ist es Sam näher zukommen, sein Vertrauen zu gewinnen und ein Geständnis von ihm zu kriegen. Mit allen möglichen Mitteln und um endlich abschließen zu können. Das sie diese Prinzipien nicht lange halten kann, wird schnell klar als Sam sich anders wie erwartet zu sein scheint.

Laurie gerät in einen inneren Konflikt mit sich selbst. Die Gefühle zu ihrem Bruder und das was sich mit Sam entwickelt, bringt sie dazu immer weiter in die Lüge rein zu geraten. Für mich hätte sie diese aber viel früher fallen lassen sollen. Sie erkennt mit der Zeit selbst viel falsch und unmoralisch das ist was sie tut. Nur macht sie einfach wie gewohnt weiter, obwohl sie definitiv nichts mehr daraus gewinnen kann. Sie hat falsche Entscheidungen getroffen und wie zu spät bereut. Teilweise war sie auch zu naiv für mich und hat ihre Probleme nur vor sich her geschoben und sie nicht in Angriff genommen. Gleichzeitig machen diese Eigenschaften sie so menschlich und auch natürlich.

Unnatürlich war eher die Abfolge und Zufälle von gewissen Dingen, die wohl allein der Story dienten.

Zu Sam kann man nur sagen, dass er sehr sympathisch und liebenswert war. Lediglich kurz am Ende war ich etwas enttäuscht von seiner Situation. Aber man weiß, dass er sehr mit sich zu kämpfen hat und definitiv einen Grund besitzt, so zu reagieren.

Mich hat nur gestört, wie Laurie sich ab einen gewissen Zeitpunkt für eine Seite entscheidet. Dabei müsste sie das nicht mal. Ich finde es nur etwas "unmoralisch" und falsch, dass sie auf der einen Seite diesen Konflikt hat und dann aber einfach einen Fick darauf gibt.

Richtig geliebt habe ich aber die Nebencharaktere. Diese wurden super in die Story eingearbeitet, haben tatsächlich was zu erzählen und waren einfach wundervoll. Mehrere dieser Figuren sehen wir zum Glück noch in den Folgebänden. Darunter Emmett. Mein absolutes Highlight und nächster Bookboyfriend. Ich war glaube ich noch nie so angetan von einem Buchcharakter. Aber Emmett ist einfach herzensgut und der beste Freund den man sich wünschen kann. Das beweist er mehrmals, in dem er nicht nur Verständnis zeigt, sondern Laurie und anderen genau das gibt was sie brauchen. Dabei merkt man schon hier, wie überfordert er manchmal mit seinem eigenen Leben ist. Er wirkt nur zusätzlich so real und ich würde in wirklich zu mir wünschen, wenn ich könnte.

Wichtig noch, das Buch besitzt eine Triggerwarnung. Es werden teils offensichtliche und weniger offensichtliche Themen angesprochen, die dennoch sehr wichtig sind und für manche vielleicht nicht so meint zu schlucken.

Jedenfalls hat mich das Buch gut unterhalten. Es war zwar irgendwo einzigartig und hat schwierige Themen behandelt, nur hätte es teils mehr Spannung und andere Entscheidungen/Wege vertragen. Trotzdem werde ich allein wegen Emmett die Reihe weiterverfolgen.